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Rezension {Alexandra} | Almuth spielt Auswärts | Tanja Kokoska

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Titel: Almuth spielt auswärts
Autorin: Tanja Kokoska
Verlag: Pendo / Piper Verlag
Genre: Roman, Belletristik
Erscheinungsdatum: 27.08.2013
Ausstattung: 400 Seiten, Klappenbroschur
ISBN13: 978-3-86612-352-6
Preis Printausgabe:€ 14,99 [D]
Preis eBook:€ [D]

Leseprobe: KLICK 




Plötzlich ist alles anders. Aber ist anders auch gut?

Ein Blick in den Klappentext:

»Das Geld muss weg, das wird sonst schlecht"«, sagt Paula, die eine Erbschaft gemacht hat, und lädt ihre Freundinnen Almuth und Lilo zu einem Urlaub in die Schweiz ein -– denn wo kann man sein Geld besser verprassen? Gesagt, getan, Almuth kocht ihrem Gatten Günter für eine Woche sein Essen vor, packt die Wanderschuhe ein, und es kann losgehen! Doch angekommen im Hotel, will sich die erhoffte Fröhlichkeit bei den drei Damen nicht so recht einstellen. Paula liegt erfolglos auf der Lauer nach einem Urlaubsflirt, Lilo ist sowieso bekümmert, weil frisch verwitwet, und Almuth findet es merkwürdig, Günter nicht an ihrer Seite zu haben. Als sie aber am dritten Abend einen netten Mann kennenlernt, der genauso für Fußball brennt wie sie und auch noch Jens Lehmann heißt, ist alles plötzlich ganz anders ...

Meine Gedanken zu dem Buch:

Die Autorin Tanja Kokoska legt mit "Almuth spielt Auswärts" einen humorvollen und leicht zu lesenden Roman vor, der aber trotz seines Witzes auch eine subtile Ernsthaftigkeit aufweist. Das Frauen Trio Almuth, Paula und Lilo beschließen, einen Kurztrip in die Schweiz zu machen. Die Drei - alle in den Sechzigern, kochen gerne und lieben das Essen und wollen sich nach einem speziellen Kochkurs einfach mal die Schweizer Spezialitäten live ansehen und testen. Da Paula etwas geerbt hat, lädt sie ihre beiden Freundinnen auf diesen Kurztrip ohne Männer ein. Lilo ist seit einiger Zeit Witwe, Paulas Mann Dietrich mehr unterwegs als Zuhause und Almuths Günther... naja, Günther ist immer da. Die Beiden waren in über dreißig Jahren Ehe noch nicht getrennt und für Almuth fühlt es sich sehr komisch an, in den Zug Richtung Schweiz zu steigen. Ganz brave Hausfrau, hat sie auch ordentlich vorgekocht und eingefroren, damit Günther nicht überfordert ist.
Mit dieser Reise in Schweiz kommen auch die Geschehnisse ins Rollen.
Denn kaum weg von Zuhause, hat Almuth viel Zeit, über sich und ihr Leben mit Günther nachzudenken. Ein Leben, das gut funktioniert, gut eingespielt ist - so wie eine gute Fußballmannschaft. Jeder kennt seinen Pass, den er spielen muss, jeder weiß, wann er was zu tun hat. Alles Routine. So sehr, dass auch nicht mehr groß darüber geredet werden muss. Die Stille ist eingezogen ...
Erzählt wird diese Geschichte aus Almuths Sicht in der dritten Person und so bekommt man als Leser auch viel Einblick in ihre Gedankenwelt. Als großer Fußballfan (was Günther auch überhaupt nicht verstehen kann) vergleicht sie gerne die Dinge ihres Lebens mit den Regeln des Fussballs. Und sie steht zu ihrem Hobby, ihrer Leidenschaft. Sie ist treuer Fan des FC Barcelona und findet es überhaupt nicht witzig, dass fussball-liebende Frauen immer noch belächelt werden. Ansonsten ist Almuth Hausfrau und lebt ihr Leben nach einem festen Spielplan.
Ganz anders ihre Freundin Paula, die mit nichts hinterm Berg hält, redet wie ihr der Schnabel gewachsen ist und mit allen Männern flirtet, die nicht bei drei... ecetera pp.
Laut, etwas burschikos und experimentierfreudig - so ganz das Gegenteil von Almuth.
Und dann ist da noch Lilo, die neben ihren beiden Freundinnen eher unscheinbar wirkt. Ruhig, besonnen, eher schüchtern. Sie ist die Liebevolle im Bunde.
Aber wohl gerade aufgrund ihrer Verschiedenheit ergänzen sich die drei prächtig.
in der Schweiz wollen sie es sich mal so richtig gut gehen lassen, aber es kommt doch meist anders, als man es sich so vorstellt - und so sorgen Blasen an den Füßen, Alkohol, mangelnde Toiletten, Stimmungsschwankungen und Allergien doch für heftige Turbulenzen. Und als Almuth abends ihrer Leidenschaft nachgibt und in eine urige schweizer Kneipe geht um das angekündigte Länderspiel Deutschland - Schweiz zu sehen, trifft sie auf Jens Lehmann. Nein nicht DEN Jens Lehmann, aber zumindest seinen Namensvetter. Und nach einem gemeinsam verfolgten Fußballspiel verändert sich etwas in Almuth. Sie spürt ein lang vergessenes Gefühl in sich und sie beginnt, dieses Gefühl zu genießen - so wie auch den weiteren Abend mit Jens.
Almuth stürzt sich in ein Abenteuer, dass ihre Lebensgeister zu wecken scheint.
Am nächsten Tag ist für sie nichts mehr, wie es mal war...und sie beginnt, ihr Leben umzukrempeln!
Die Autorin vermengt das Lustige mit dem Ernsten auf geschickte Weise und man muss doch immer wieder lächeln über die drei Charaktere und über ihre Erlebnisse. Ich persönlich hätte mir die Umfeldbeschreibungen in der Schweiz etwas ausführlicher gewünscht, dies kommt meines Erachtens etwas zu kurz. Hin und wieder trifft man auf etwas langgezogene Passagen und man muss darauf achten, diese nicht beiläufig zu überlesen. Aber die vielen Dialoge halten das Geschehen gut am Leben.
Der Schreibstil ist einfach und unverblümt, schon fast ein wenig sachlich / aufgesetzt. Dennoch ließt sich der Roman sehr leicht und vor allem schnell. Die recht groß gewählte Schriftart lassen die 400 Seiten vom Gefühl her zusammenschrumpfen und so liest sich der Roman locker an einem Tag.

Tanja Kokoska gibt ihren Lesern auf subtile Weise zu verstehen, dass man sich einfach mal trauen soll und Veränderungen zulassen soll. Und dass es überhaupt keine Rolle spielt, wie alt man ist. Wichtig ist das, was man fühlt. Man soll darauf hören, was einem das eigene Herz mitteilen möchte. Ganz nach dem Motto: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum.

Erwähnenswert ist aber auch noch das Käsekuchen-Rezept, dass passend zum Thema mit in die Geschichte integriert wurde. Und ein Blick hinter die Buchklappen lohnt sich allemal: Denn hier findet der Leser das Original Rezept für Schweizer "Fotzelschnitten" :-)

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Anna Kokoska ist mit "Almuth spielt auswärts" ein humorvolles und unterhaltsames, kurzweiliges Debüt gelungen. Viele Dialoge, viel Witz und Humor und doch auch eine gewisse Ernsthaftigkeit - und das alles gewürzt mit einer ordentlichen Portion Fußball. Man sollte dem Fußball nicht komplett abgeneigt sein, da man sonst nach einer Weile etwas genervt sein könnte, denn für Almuth spielt dieser Sport schon eine große Rolle. Am manchen Stellen hätte ich mir einen etwas lebhafteren, fesselnderen Schreibstil gewünscht, aber alles in allem ist dieser Roman eine gute, schnell zu lesende Lektüre für den kuscheligen Sonntag-Nachmittag auf dem Sofa.

© Rezension: 2013, Alexandra Zylenas

Über die Autorin:

Tanja Kokoska, geboren 1971 in Frankfurt am Main, war nach Germanistik-Studium und Volontariat langjährige Redakteurin der Frankfurter Rundschau – zuletzt in den Ressorts Sport und Politik, und ist Autorin der Satireseite »Die Wahrheit« (taz). Seit Januar 2012 arbeitet sie als freischaffende Journalistin und Autorin. »Almuth spielt auswärts« ist ihr erster Roman.

Wir freuen uns, dass Anna Kokoska am Stammtisch des Bücherkaffee's Platz genommen hat und wir ihr einige Antworten auf unsere Fragen entlocken durften.
Hier geht es weiter zum Interview --> KLICK


Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Pendo/Piper Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Anna Kokoska

Zu Gast im Bücherkaffee ist ... Autorin Tanja Kokoska

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Autoren & Verlage zu Gast…
im Bücherkaffee
Wir freuen uns immer sehr, wenn sich Autoren und Verlage die Zeit nehmen und auf einen gemütlichen Kaffee oder Tee im virtuellen Bücherkaffee vorbeischauen.

Heute zu Gast im Bücherkaffee ist … Autorin Tanja Kokoska
Bildcopyright: Alex Kraus    


Liebe Tanja, zuerst natürlich einmal ein Herzliches Willkommen und vielen Dank für Deinen Besuch im Bücherkaffee und dass Du Dir Zeit nimmst, unsere Fragen zu beantworten.
  • Gleich mal eine neugierige Frage vorab: Mit welchem Getränk kann man Dir größere Freude bereiten? Kaffee oder Tee? Lieber gemütliches Straßencafe oder doch eher würzig-duftendes Teehaus?
Auf jeden Fall Kaffee! Ohne meinen Riesenmilchkaffee am Morgen geht bei mir gar nichts… Und den trinke ich auch gerne in einem gemütlichen Straßencafé.
  • Stell Dich doch bitte kurz den Lesern vor. Wer ist Tanja Kokoska?
Ich bin 42 Jahre alt, ein echtes „Frankfurter Mädsche“, wohne aber seit ein paar Jahren mit meinem Liebsten in der schönen Wetterau. Ich liebe Schreiben, Spanien – besonders Barcelona – und den Duft von Schuhcreme.
  • Wie bist Du zum Schreiben gekommen und seit wann schreibst Du? Wer oder was beeinflusste Dich in der Wahl deines Berufes als Autorin? Übst Du nebenher noch einen weiteren Beruf aus und wenn ja, welchen?
Ich wollte schon immer schreiben, seit ich denken kann. Wer mich beeinflusst hat? Ich glaube vor allen anderen Erich Kästner und seine Kinderbücher. Die hab ich geliebt! Aber ich wollte dann unbedingt zu einer Tageszeitung, dieses schnelle, aktuelle Produzieren von Texten hat mich fasziniert. So bin ich dann bei der „Frankfurter Rundschau“ gelandet, habe dort viele Jahre als Redakteurin gearbeitet. Auch heute arbeite ich noch freiberuflich als Journalistin.
  • Was macht dir an deiner Arbeit am meisten Spaß?
Beim Buch-Schreiben: Dialoge. Ich habe einen Riesenspaß daran aufzuschreiben, wie Menschen miteinander sprechen, wie sie aneinander vorbeireden, sich missverstehen oder eben auch gut verstehen.
  • Der Weg von einer Idee zum fertigen Manuskript: Wie sieht dein Schreib-Alltag aus bzw. wie gestaltest du das Schreiben?
    Skizzen und Notizen samt Post-it-Sammlung oder alles ordentlich mit System am PC? Hast Du eventuell auch schon Erfahrung mit Schreibblockaden machen müssen?
Zuerst sammle ich Ideen ganz konventionell in einem Heft, das fällt mir leichter, wenn ich es mit der Hand schreibe, keine Ahnung warum. Dann baue ich mir einen Szenenplan, chronologisch, und schreibe zu jeder Szene alles auf, was mir dazu einfällt: Personen, Umgebungen, Stimmungen, Dialoge. Erst dann beginne ich mit dem eigentlichen Schreiben, wobei mir der Szenenplan hilft einzusteigen, wo ich gerade möchte – und Schreibblockaden zu überwinden. 
  • Folgst Du bestimmten Ritualen im Schreib-Alltag? (z.B. eine Lieblingstasse, die IMMER neben dem PC stehen muss, etc.) Hast Du einen fixen Tagesablauf mit bestimmten Zeiten, die für private Stunden beziehungsweise das Schreiben reserviert sind?
Ich schreibe am besten gleich morgens nach dem Frühstück, dann maximal für vier, fünf Stunden. Und am liebsten mit Blick ins Grüne.
  • Wie entstehen die Protagonisten Deines Buches? Sind Deine Figuren immer rein fiktiv oder haben sie auch ab und an mit realen Personen in Deinem Leben zu tun?
Beides – sie sind ein Mix aus erfundenen und realen Personen, denen ich privat oder beruflich begegnet bin. 
  • Woran erkennst du, dass eine Idee es Wert ist, zu einem Roman ausgearbeitet zu werden?
Hui, schwierige Frage. Eine Idee muss sich für mich „tragend“ anfühlen, so dass die Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge abläuft. Ich sehe die Bilder dazu, das ist für mich das Wichtigste. Ohne Bilder kommen keine Worte.
  • Was bereitet dir mehr Schwierigkeiten? Der Anfang oder das Ende Deines Buches?
Definitiv das Ende: Wann lasse ich meine Figuren los? Das finde ich verdammt schwer.
  • Welchen Einfluss hast Du als Autorin auf den Buchtitel und auf die Covergestaltung Deines Buches?
Dem Piper Verlag hat mein Buchtitel gefallen, da wurde nichts mehr geändert. Das Cover durfte ich vorab sehen und sagen, ob ich damit einverstanden bin. Und ob ich das war!
  • Welches Buch hat einen nachhaltigen Eindruck bei Dir hinterlassen und ist aus Deinem Bücherregal nicht mehr wegzudenken?
Ein einziges? Poah, schwer zu sagen. Aber spontan fällt mir „Frau Rettich, die Czerni und ich“ von Simon Borowiak ein. 
  • Wenn Du in Dein eigenes Bücherregal schaust – welches Genre ist hier am meisten vertreten?
Belletristik. Und Krimis.
  • Wann und vor allem wo liest Du selbst am liebsten?
Abends im Bett.
  • Mit welcher literarischen Figur würdest Du gerne einmal einen Tag verbringen?
„Herr Lehmann“ von Sven Regener.
  • Mit „Almuth spielt Auswärts“ (erschienen bei Piper / Pendo Verlag) hast Du in diesem August Deinen Debütroman veröffentlicht. Wie fühlt es sich an, sein erstes eigenes Buch druckfrisch in den Händen zu halten? Wie erging es Dir am Veröffentlichungstag? Zieht es einen da nicht sofort in die umliegenden Buchhandlungen, um das eigene Werk im Regal zu sehen?
Und ob! Dieses Gefühl werde ich nie vergessen – ich stehe in einer Buchhandlung und halte mein eigenes Buch in Händen. Das ist einfach unbeschreiblich. Ehrlich gesagt, ich musste auch eins kaufen…
  • Erzähl doch unseren Lesern bitte kurz, um was es in „Almuth spielt Auswärts“ geht.
Drei Frauen um die 60 fahren urlauben in der Schweiz. Almuth, die ein großer Fußballfan ist, begegnet dort der deutlich jüngere Jens Lehmann – und beschert ihr ein unverhofftes Abenteuer…
  • Stichwort Fußball: Welche Verbindung hast Du selbst zu dieser Sportart? Spielst Du selbst Fußball oder bist Du leidenschaftlicher Fan? Wenn ja, welcher Mannschaft?
Ich bin mehr der passive Typ – ich liebe Fußball von der Couch aus. Und besonders den FC Barcelona (wie Almuth, was für ein Zufall…).
  • Du befasst Dich auf gekonnt amüsante und doch auch unterschwellig ernste Weise mit der sogenannten „Generation Hausfrau“ – drei Damen, alle etwa um die 60 Jahre, versuchen bewusst und auch unbewusst aus ihrer täglichen Routine auszubrechen. Ihr bisheriger Alltag wird auf den Prüfstand gestellt. Welche Botschaft möchtest Du Deinen Lesern mit diesem Roman mit auf den Weg geben?
Egal, wie alt man ist: Es ist nie zu spät zu leben.
  • Welcher Altersgruppe würdest Du Deinen Roman empfehlen?
Frauen – aber auch Männern – ab 30.
  • Wie man liest und hört, ist schon ein Kinofilm in Planung. Gratulation an dieser Stelle natürlich erst einmal! Kannst Du schon Genaueres dazu sagen?
Dankeschön! Die Frankfurter Produktionsfirma Stoked Film und Regisseurin Annette Ernst wollen aus Almuth einen Film machen, bisher gibt es schon Drehbuchförderung vom Land Hessen. Jetzt geht es um die weitere Finanzierung. Aber wir sind alle frohen Mutes, dass das klappt!
  • An welchem neuen Buchprojekt arbeitest du gerade? Auf was dürfen wir uns als nächstes freuen? Kannst Du den Lesern schon etwas vorab verraten?
Leider noch nicht, das ist noch mit meinem Verlag zu besprechen. Nur so viel: Ideen gibt’s genug…

Noch etwas Persönliches:
  • Was machst Du, wenn Du gerade nicht hinter dem Schreibtisch sitzt?
Immer wieder gerne: Auch sitzen – in meiner Frankfurter Stammkneipe.
  • Was ist das Verrückteste oder Lustigste, was Du je erlebt hast?
Verrückt? Naja… Gut anderthalb Jahre ist das her: Meine Agentur ruft an und sagt: „Frau Kokoska, wir haben ein Verlagsangebot für Ihr Buch!“ Zum Glück war das ernst gemeint.
  • Wer oder was macht Dich besonders glücklich?
Immer wieder: mein Mann.
  • … und was stimmt Dich eher nachdenklich?
Im besten Sinne nachdenklich stimmen mich gute, intensive, nahegehende Gespräche.
  • Verrätst Du uns Dein ganz persönliches Rezept für gute Laune?
Wenn ich es hätte! Aber was oft hilft: Pfannkuchen.



Vielen herzlichen Dank für Deinen Besuch im Bücherkaffee und für das nette Interview.
Wir hoffen und wünschen es uns, dass wir noch viel von Dir hören bzw. lesen werden!
Alles Gute und viel Erfolg für die Zukunft! Die Türen des Bücherkaffee´s stehen dir jederzeit offen und wir freuen uns auf weitere Besuche!

Unsere Rezension zu "Almuth spielt auswärts: KLICK 

Wer mehr über die Autorin erfahren möchte, kann dies unter folgenden Links tun:

- http://www.piper.de/buecher/almuth-spielt-auswaerts-isbn-978-3-86612-352-6
- https://www.facebook.com/kokoska.tanja


 




[Auslosung - Fern wie Sommerwind ] And the winner is ...

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„Rien ne va plus“ ... nichts geht mehr

Gestern um 18:00 Uhr ging das Gewinnspiel zu Patrycja Spychalski´s Roman "Fern wie Sommerwind" zu Ende.
Vielen herzlichen Dank an euch alle für eure Teilnahme und auch für eure lieben Kommentare, die ihr mit dem Formular mitgesendet habt. Es freut uns sehr, dass das Interview so einen tollen Anklang bei euch fand. 
Wer das Interview verpasst hat, der findet hier den Wegweiser: KLICK 

Wir haben die Auslosung mit Hilfe von Random.
org durchgeführt. Verlost wurden die Bücher unter allen Mails, die uns über das Kontaktformular erreichten. Uns freut besonders, dass die Teilnahme trotz des momentan massiven Gewinnspiel-Angebots (Adventskalender etc) relativ hoch war. Bis 18:00 Uhr hatten uns ganz genau 49 Mails erreicht.  Diese Mails wurden chronologisch sortiert und die Auslosung via Random.org durchgeführt.


Gewonnen haben je ein Exemplar von "Fern wie Sommerwind":

STEPHANIE MANIG
und
NADINE GERLOFF

Herzlichen Glückwunsch !!!

Schreibt uns doch bitte eure Adresse an buecherkaffee@yahoo.de, damit wir euch eure Bücher gleich zusenden können.
An alle anderen, die heute leer ausgingen:
Vielen lieben Dank nochmals für eure Beteiligung und nicht traurig sein, das nächste Gewinnspiel folgt schon bald!

3. Advent

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Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei ....


Wie die Zeit vergeht... Es ist bereits der dritte Advent und in etwas mehr als einer Woche ist bereits Weihnachten und das Jahr neigt sich dem Ende.
Habt ihr schon alle Besorgungen gemacht? Oder wie feiert ihr Weihnachten? Traditionell mit Gänsebraten, Geschenken & Co. ? Flüchtet ihr in den Süden oder ist es mehr ein ganz normaler gemütlicher Abend Zuhause?
Egal wie, Weihnachten ist irgendwie besonders. Man hat frei und darf einfach mal die Zeit Zuhause genießen, hat häufig Besuch und die Meisten futtern sich durch 3 Tage :-)

Wir hoffen, dass ihr nicht allzu viel Stress die Tage davor habt und auch die Zeit genießen könnt, egal wo oder wie ihr feiert.
Wir wünschen Euch einen schönen 3. Advent.
Euer Bücherkaffee Team

4. Advent ...

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Noch 2 mal schlafen und es ist Heiligabend!

Wir wünschen Euch einen ruhigen und entspannten 4. Advent, so dass ihr noch Kräfte sammeln könnt für das anstehende Weihnachtsfest.

Lasst es Euch gut gehen.

Euer Bücherkaffee Team

Fröhliche Weihnachten 2013

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Liebe Leser,

wir wünschen euch allen von ganzem Herzen 
ein wundervolles und vor allem ruhiges und  entspanntes Weihnachtsfest. 
Lasst es euch zusammen mit euren Liebsten 
so richtig gut gehen und genießt die Zeit! 



Weihnachtswünsche

Vom Weihnachtsmann wünsch ich mir glatt,
was heute kaum noch jemand hat:
Geduld - Verständnis - Toleranz -
und dann noch eine Weihnachtsgans.

Als nächstes, falls es nicht zu spät:
dass sich die Menschheit gut versteht,
dass jeder öfter lächeln kann -
und dann noch etwas Marzipan.

Auf meinem Zettel steht ganz dick:
“ Ich wünsche allen sehr viel Glück”,
und kleingeschrieben steht ganz hinten:
“Bring bitte mir auch Aachner Printen.”

Der Weihnachtsmann kann’s gar nicht leiden,
wünscht man zu viel, ist nicht bescheiden.
Drum bleibt mir diesmal nur zum Schluss
die Bitte um ´ne Pfeffernuss.




* Ruth-Ursula Westerop
  www.ruth-ursula-westerop.de
1927-2010








Happy New Year 2014!

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Liebe Leser,
wieder geht ein Jahr zu Ende und auch das Bücherkaffee schließt nun auch seine Pforten für das Jaht 2013.
Wir möchten uns bei euch allen ganz, ganz herzlich bedanken für eure Treue und für eure immer wiederkehrenden Besuche in unserem virtuellen Bücherkaffee!

Wir wünschen Euch einen guten und vor allem gesunden Start ins neue Jahr! Mögen all eure Wünsche und Träume für 2014 in Erfüllung gehen!
Wir freuen uns sehr, wenn ihr uns auch im kommenden Jahr wieder besucht, gemütlich eine heiße, dampfende Tasse Kaffee oder Tee in unserem Bücherkaffee trinkt und ihr euch weiterhin von unserer Leselust begeistern lasst.
Wir haben auch in 2014 schon tolle Projekte geplant und sind gespannt, wie ihr diese finden werdet.


Auf diesem Wege möchten wir auch nochmals all unseren liebgewonnenen Bloggerinnen und Bloggern, Autorinnen und Autoren und natürlich auch den netten Mitarbeitern der Verlage DANKE sagen für die wirklich tolle Zusammenarbeit in diesem Jahr!
Schön, dass es euch gibt !!!

Wir freuen uns auf ein gemeinsames Jahr 2014 

Euer Bücherkaffee-Team




Rezension {Aygen} | Bienensterben | Lisa O´Donnell

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Titel: Bienensterben
Autorin: Lisa O´Donnell
Verlag: Dumont Verlag

Originaltitel:
The Death of Bees bei William Heinemann erschienen bei der Random House Gruppe London

Aus dem Englischen übersetzt von:
Stefanie Jacobs

Genre: Belletristik, Roman
Erscheinungsdatum:  08.10.2013
Ausstattung:  320 Seiten Klappenbroschur
ISBN13: 978-3-8321-9728-5
Preis Printausgabe: 16,99€  [D]
Preis eBook: 13,99€  [D]
 


Heute ist Weihnachten. Heute hab ich Geburtstag. Heute werde ich fünfzehn. Heute hab ich meine Eltern im Garten begraben. Geliebt wurden sie beide nicht. Zitat Prolog
Kurzbeschreibung:
Glasgow/Schottland. Die Geschwister Marnie und Nelly haben ihre drogensüchtigen und alkoholkranken Eltern im Garten beerdigt. Bepflanzt mit viel Lavendel um so von dem bestialischen Geruch abzulenken, der sich bereits im Haus festgefressen hat. Sie haben sich geschworen, niemandem ein Wort davon zu sagen, dass die Eltern tot sind. Traurig sind sie darüber nicht, aber sie müssen dieses Geheimnis für sich behalten. Was sie dabei nicht bedacht haben, dass sie vielleicht jemand im Garten beim Lavendel pflanzen gesehen haben könnte bzw. sich jemand fragen könnte, wo die Eltern stecken. Eine traurige Geschichte nimmt ihren Lauf…

Meine Gedanken zu dem Buch:
Das Buch erzählt die Geschichte von Marnie, die erst fünfzehn geworden ist und ihrer jüngeren Schwester Nelly. Diese zwei Personen sind das absolute Gegenteil, ihre einzige Verbindung ist nicht nur dasselbe Blut, das sie tragen sondern auch die gemeinsamen traurigen Erinnerungen und die grausame Kindheit. Ihre Eltern Izzy und Gene waren drogensüchtige Alkoholiker und haben ihnen die Kindheit zur Hölle gemacht. Marnie ist aufmüpfig und hat Sex mit irgendwelchen Klassenkameraden und sogar dem Dealer ihres Vaters, der weitaus älter und sogar verheiratet ist. Nelly hingegen ist wie eine kleine Blume. Unschuldig, talentierte Violinen Spielerin und spricht wie eine Frau aus früheren Zeiten. Das Buch selber ist in Jahreszeiten unterteilt und erzählt die Geschichte nicht nur aus Nelly´s und Marnie´s Sicht, sondern auch aus Sicht des homosexuellen Nachbarn Lennie. Lennie ist die verlorene Seele, der immer mit seinem verstorbenen Partner Joseph spricht und die Mädchen anfänglich nur beobachtet. Lennie ist bei den Nachbarn in der Stadt als pädophiler kranker Mann bekannt, seit er nachts auf dem Strassenstrich mit einem minderjährigen Jungen erwischt wurde.

Lennie beobachtet eine ganze Weile zu Beginn die Mädels im Nachbarhaus und fragt sich wo die Eltern der beiden Minderjährigen stecken. Auch er weiß, dass die Rabeneltern mehr schlecht als recht sind, aber dennoch findet er es verantwortungslos, dass sie einfach verschwunden sind und die Mädchen auf sich alleine gestellt sind.

"Ich beobachte sie jetzt schon seit Tagen. Wie sie graben. Pflanzen." Zitat Seite 30
Nach einer ganzen Weile kommen die Drei doch in Kontakt und es entwickelt sich so eine Art Freundschaft, die wohl auch zugleich als Familienersatz für alle Drei dient. Die flapsige Schreibweise von Marnie und die hochgestochene Ausdrucksweise von Nelly legen einen besonderen Zauber über diese so dramatische, traurige und spannende Geschichte zugleich.

Lennie kommt mi der Zeit hinter das Geheimnis der Mädchen und doch bewahrt er es für sich um nicht das Vertrauen der Mädchen zu brechen und lässt sie im Glauben, er würde ihnen die Lüge über den Spontanurlaub der Eltern glauben. Auch als der Dealer des Vaters auftaucht und auf sein noch ausstehendes Geld besteht und der Großvater der Beiden, der Vater von Izzy nach Jahren auftaucht, ist Lennie der einzige Halt der Mädchen. Er bekocht sie, stellt ungekannte Regeln auf, die in normalen Familienverhältnissen alltäglich scheinen auf und bringt so eine gewisse Idylle in das Leben der Beiden.

"Diese Mädchen verbergen nichts, nein, sie kennen es nicht anders, als es jetzt ist. Die Abwesenheit ihrer Eltern ist entzsetzliche Realität, schon ihr ganzes Leben lang." Zitat Seite 83
Im Verlauf der Geschichte, erfahren wir so viel über diese drei besonderen Menschen und ihren Leidensweg, der so schmerzvoll ist, dass er eine bedrückende Stimmung schafft und doch hat die Autorin hier durch ihre Schreibweise eine Leichtigkeit in die Geschichte gelegt, die diesen harten Stoff so greifbar und locker macht, dass man zeitweise die schweren Passagen mit einem schmunzeln liest und zeitgleich betrübt ist.
Diese besondere Schreibweise macht diese bereits bekannte Geschichte über Teenies, die aus schlechten Verhältnissen kommen zu einem besonderen Lesegenuss und legt einen besonderen Hauch von Spannung rein, der ab der ersten Seite einen packt. Trotz stetig wechselnden Erzählern zwischen den Protagonisten, verliert man dank der kurzen Kapitel nie den Faden. Die Geschichte fügt drei Charaktere und deren Darstellung ihres bisherigen Lebens zu einer Geschichte zusammen.

Zudem ist die Gestaltung des Covers passend gewählt und mir bereits auf der Buchmesse in Frankfurt ins Auge gestochen. Ein Scherenschnitt ähnliches Bild, welches drei Personen abbildet, sowie eine Violine, Ein Haus mit Gartenzaun, ein Messer, ein Cannabisblatt, eine Spritze und Zigaretten. Auf den ersten Blick sieht man das Profil zweier schöner Mädchen und beachtet erst gar nicht das Drumherum. Definitiv ein wunderbar passendes Cover. Schlicht und dennoch Aussagekräftig.
"Die Vögel zwitschern weiter und die Musik spielt weiter. Ein Leben verebbt, doch das Leben geht weiter." Zitat Seite 270

Kurz & gut - mein persönliches Fazit:
Ein grandioser Debütroman. Die Autorin vereint hier die Geschichte dreier Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten und doch verbindet sie nicht nur ein Geheimnis sondern auch auf eine bestimmte Art ein gemeinsames Schicksal. So einfühlsam und gespickt mit jede Menge Sarkasmus, der zwar das Lesen erleichtert aber die schwere und bedrückende Last dieser Erlebnisse einen den Schmerz spüren lässt. Ein wunderbarer Roman über die traurigen Seiten des Lebens, das uns glücklicherweise erspart geblieben ist, aber dennoch wohl das ein oder andere Schicksal in dieser Welt zum Teil wiederspiegelt.

© Rezension: 2013, Aygen (AE)
 
Über die Autorin:
Lisa O´Donnell wurde für ihr Drehbuch „The Wedding Gift“ mit dem Orange Screenwriting Prize ausgezeichnet. Sie lebt mit ihren zwei Kindern in Los Angeles. „Bienensterben“ ist ihr erster Roman, für den sie 2013 den Commonwealth Writers Prize erhalten hat.


Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Dumont Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Dumont Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Lisa O´Donnell

~* Ein Morgengruß für Euch *~

Rezension - Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket

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Titel:Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket
Autor:John Boyne
Verlag:S. Fischer Verlag
Illustrator:Oliver Jeffers
Originaltitel: The Terrible Thing That Happened To Barnaby Brocket
Aus dem Englischen übersetzt von: Adelheid Zöfel
Genre: Kinderbuch, Parabel
Empfohlenes Alter: etwa ab 10 Jahren
Erscheinungsdatum: Herbst 2013
Ausstattung: Hardcover, 288 Seiten
ISBN13: 978-3-596-85576-6
Preis Printausgabe:€ 14,99 [?D]
Preis eBook:€ 12,99 [D]

Leseprobe: KLICK

Vom Mut, anders zu sein.
Eine wunderbar phantasievolle Parabel – nicht nur für Kinder.

Ein kleiner Einblick in den Klappentext:

Die Brockets sind eine absolut normale Familie – bis auf Barnaby. Denn der schwebt! Und so gern er es auch lassen würde, es gelingt ihm nicht. An einem schicksalhaften Tag geschieht das Unfassbare: Barnaby schwebt davon, immer weiter, hoch in den Himmel hinein. So beginnt eine magische Reise durch die Welt, in der Barnaby höchst sonderbare Abenteuer erlebt. Er lernt eine Reihe kurioser und liebenswerter Freunde kennen. Und am Ende begreift er, dass er so normal wie seine Eltern gar nicht sein möchte: Er ist froh, anders zu sein.

"Denn Barnaby Brocket, das dritte Kind der normalsten Familie, die je in der südlichen Hemisphäre gelebt hatte, war offenbar alles andere als normal, wie sich jetzt schon zeigte, denn er weigerte sich, dem elementarsten aller Gesetze zu gehorchen.
Dem Gesetz der Schwerkraft"

Meine Gedanken zu dem Buch:

Wenn ein neues Werk des grandiosen Autors John Boyne erscheint, ist es für mich definitiv  eine sehr willkommene Pflicht und Freude, dieses Buch zu lesen, denn seine Werke begeistern mich schlichtweg.
So auch diese Kinderbuch-Parabel um die unglaublichen Abenteuer des jungen Barnaby Brocket. Ein Werk, für Kinder als auch für Erwachsene geschrieben und ein jeder kann sich etwas mitnehmen aus diesem Buch. Denn diese Parabel appelliert an unsere Menschlichkeit!
Sein Schreibstil ist wie gewohnt begeisternd und fesselnd. Einmal angefangen zu lesen, mag man das Buch nicht mehr zur Seite legen. Unterstrichen wird die Erzählung immer wieder durch äußerst gelungen Illustrationen des jungen Barnabys, gezeichnet von Oliver Jeffers.

Barnaby ist ein Kind wie jedes andere auch - und doch verfügt er über eine Besonderheit: Barnaby kann seit Geburt an schweben! Doch seine Eltern können diese Besonderheit nicht akzeptieren. Ihnen ist das Auftreten der Familie sehr wichtig. Unauffällig sein um jeden Preis - das ist ihre Devise. 'Normal' wollen sie sein und 'normal' soll auch Barnaby sein. Doch er kann sein Schweben nicht kontrollieren und seine Eltern schämen sich in Grund und Boden. Seine Geschwister hingegen mögen ihren Bruder sehr und der Familienhund sieht in dem schwebenden Barnaby gleich sein neues Herrchen.
Barnabys Geschwister sind jung und haben sich nicht völlig von ihren Eltern beeinflussen lassen. Sie verurteilen Barnaby nicht oder stecken ihn in eine Schublade, sie sind unvoreingenommen. Sie sehen in Barnaby einfach ihren Bruder, der eine besondere Fähigkeit hat. Nicht normal oder abnormal - nein, einfach nur ihr Bruder.

"Ich persönlich fand es ja immer gut, dass er schwebt. Ich habe nicht gedacht, dass er deswegen anders ist als die anderen, ich dachte, er ist deswegen etwas ganz Besonderes." - Henry, Barnabys Bruder

Barnabys Eltern treffen eine Entscheidung, die für den Jungen zum größten Abenteuer seines Lebens avanciert. Um der Scham des Unnormalseins zu entgehen, lassen sie Barnaby unauffällig davonschweben. Doch der Junge glaubt nicht daran, dass sie dies mit Absicht getan haben könnten. Und so ist es seine erklärtes Ziel, zu seiner Familie zurückzufinden. Doch dieses Vorhaben erweist sich als etwas schwierig und für Barnaby beginnt eine Reise rund um den Globus.
Aber er lernt unglaublich viele Menschen kennen. Menschen, wie sie verschiedener nicht sein könnten. Menschen, die hilfsbereit sind, die ihn akzeptieren, die ihn mögen und mit ihm Freundschaften schließen. Menschen, die 'anders' sind, so wie er - und doch völlig normal.
Barnaby kann zum Beispiel nicht verstehen, warum auch Ethel und Marjorie, die ihm das Leben gerettet haben, von ihren Eltern weggeschickt wurden und als anormal bezeichnet wurden. Er hat die beiden Damen als ganz wundervolle und hilfsbereite Menschen kennengelernt. Er kann nicht sehen, was die beiden so anders - so 'anormal' macht, wie seine Mutter sagen würde. Ihm kommen beide völlig normal vor.
Doch seine neugewonnene Freundin Palmira weiß Rat.

"Weil sie total normal sind", sagte sie. "genau wie wir alle. Ihre Vorstellung, was normal ist, unterscheidet sich nur von der Vorstellung, die andere Leute von 'normal' haben. Aber so ist die Welt, in der wir leben. Manche Menschen können einfach nichts akzeptieren, es außerhalb ihrer Erfahrung liegt." - Palmira, Barnabys Freundin

Gute als auch schlechte Erfahrungen prägen den Jungen auf seiner Reise nach Hause und er macht sich viele Gedanken. Gedanken um sich, Gedanken um seine Freunde rund um die Welt und natürlich Gedanken um seine Familie und deren Verhalten. "War es normal, immer nur so - na ja - normal sein zu wollen? " Und am Ende seiner Reise trifft er eine große Entscheidung.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Was ist normal, was ist abnormal? Wer entscheidet darüber, wer hat überhaupt das Recht, darüber zu entscheiden? John Boyne plädiert mit dieser wundervollen Parabel für mehr Akzeptanz, mehr Toleranz in dieser Welt. Jeder von uns ist einzigartig, für sich etwas Besonderes. Jeder sieht anders aus. Jeder hat besondere Fähigkeiten, die ihn auszeichnen. Der eine kann dies besser, der andere das. Es sind die besonderen Eigenheiten und Eigenschaften, die uns prägen und unseren Charakter ausmachen. Selbst wenn man zum Beispiel durch körperliche oder geistige Makel auf den ersten Blick anders erscheint, ist das in keiner Weise anormal. Jeder einzelne ist individuell und besonders. Menschen aufgrund ihrer Äußerlichkeiten oder Fähigkeiten in Schubladen zu stecken, dazu hat niemand das Recht.

Eine ganz wundervolle Parabel, die einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, da man sich als Leser quasi umgehend in den kleinen achtjährigen Barnaby verliebt, die aber auch ungemein zum Nachdenken anregt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Meines Erachtens eignet sich dieses Buch sehr für den Schulunterricht, denn es lehrt viel über den Umgang mit unseren Mitmenschen und stupst uns darauf hin, nicht in ein Schubladendenken zu verfallen.
Eine ganz klare Leseempfehlung - und das definitiv nicht nur für Kinder...

© Rezension: 2013, Alexandra Zylenas


Über den Autor:

John Boyne wurde 1971 in Dublin, Irland, geboren, wo er auch heute lebt. Er ist der Autor von dreizehn Romanen, darunter ›Der Junge im gestreiften Pyjama‹, der sich weltweit fünf Millionen Mal verkaufte, zahlreiche internationale Buchpreise gewann und mit großem Erfolg verfilmt wurde. John Boynes Romane wurden in über vierzig Sprachen übersetzt. 1977, ist Designer, Illustrator und Maler.
Seine Werke wurden vielfach ausgestellt und ausgezeichnet, u.a. mit dem renommierten Nestlé Children's Book Prize in Gold und dem BBC Blue Peter Book of the Year. Jeffers reist viel durch die Welt und lebt zurzeit in Brooklyn, New York.



Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website S. Fischer Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by John Boyne

Rezension {Aygen} | Die Tochter des Samurai | Lesley Downer

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Titel: Die Tochter des Samurai
Autorin: Lesley Downer
Verlag: C. Bertelsmann Verlag
Originaltitel:  Across a Bridge of Dreams
Originalverlag: Bantam Press
(Transworld Publishers)
Aus dem Englischen übersetzt von:
Susanne Aeckerle
Genre: Belletristik, Roman
Erscheinungsdatum:  11. November 2013
Ausstattung:  480 Seiten Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
ISBN13: 978-3-570-10158-2
Preis Printausgabe:
19,99€  [D]

Preis eBook: 15,99€  [D]

Leseprobe:KLICK
 

„Im Inneren der Schwarzen Päonie war es heiß, dampfig und voll von außerordentlichen Gerüchen und Geräuschen. Rauch von bratendem Fleisch vermischte sich mit Tabakqualm, der schwer über dem Raum hing.“ - Zitat Seite 12

Inhaltsangabe:
Das alte Japan 1873. Die 13 jährige Taka erlebt gerade den Umbruch nach dem Krieg im Land, als Tochter einer der berühmtesten Geishas Namens Fujino und dem Samurai und General Kitaoka. Das tragen von westlicher Kleidung ist nur eins der unangenehmen Dinge, die fortan ihr Leben verändern werden. Takas Familie hat Kyoto verlassen und lebt jetzt in Tokyo. Die Stadt ist wild und buntgemischt. Von den sogenannten „Barbaren“ (westliches Volk) bis hin zu den Samurais verschiedener Clans, befindet sich die Stadt immer noch in Aufruhr. Offiziell herrscht zwischen Norden und siegreichen Süden Frieden, aber der Schein trügt. Gerade untereinander ist das Volk immer noch geteilt, in verschiedene Clans. Taka begegnet dem mittellosen Nobuyuki Yoshida, genannt Nobu,  der ihr und ihrer Familie das Leben rettet. Fortan ist er ihr Diener, doch Taka spürt eine besondere Zuneigung zu dem Jungen und die Geschichte nimmt ihren Lauf.
„Auf halbem Weg zwischen Kind und Frau, hatte sie das hübscheste Gesicht, das er je erblickt hatte, eine Haut wie Porzellan und große braune Augen mit einem Goldtupfen darin, dazu eine Unschuld, die unwiderstehlich und anziehend war.“
- Zitat Seite 34
Meine Gedanken zu dem Buch:

Taka, ihre Schwester Haru sowie ihre Mutter Fujino und deren Geisha Freundinnen sitzen in einem der bekanntesten Restaurants der Stadt, als plötzlich ein Ronin, ein Samurai ohne Dienstherr, sie versucht anzugreifen. Der junge und mittellose Nobu, der aus dem Nichts auftaucht, verteidigt ihr Leben und wird zum Dank als Diener in die Dienste des Generals aufgenommen. Taka bewundert den gutaussehenden Jungen und erkennt in ihm weitaus mehr als einen Dienstboten. Seine Gesichtszüge, sein Verhalten lassen eine edle Abstammung vermuten. Doch sein Dialekt gehört dem verfeindeten Norden des Aizu Clans an. Auch Nobu hat im Krieg einen großen Teil seiner Familie verloren und somit auch Haus und Hof. In ihm ist wächst der große Hass zum General Kitaoka, der für all das verantwortlich ist. Ungeahnt dessen, dass er gerade die Familie des Feindes gerettet hat, lässt er sich von der Wärme und Schönheit die Taka umgibt, darauf ein, Dienstbote im Hause des Feindes zu werden. Er ist ein guter Dienstbote, wissbegierig, fleißig und stets gern in der Nähe der Tochter. Bald kommen die Zwei sich näher und Takas Bruder Eijiro, der von vorneherein Nobu als Feind betrachtet, wirft Nobu schwerverletzt auf die Straße.
Erst Jahre später begegnen sich die Zwei erneut. Nobu ist inzwischen zum Offizier ausgebildet worden und als dann auch noch eine Rebellion ausbricht, muss sich Nobu entscheiden. Für Taka, die Tochter des Feindes oder ob er endlich dem Wunsch nach Rache an dem Satsuma Clan nachkommt. Eine wunderbare Geschichte, aufwühlend, herzerwärmend, romantisch und leidenschaftlich. Wir erleben hier beide Seiten der Hauptprotagonisten. Taka, die einst schon die Ausbildung zur Geisha begonnen hatte und nun doch eine westliche Schule besucht, um eine ehrbare und demütige Ehefrau zu werden und Nobu, der nach dem Krieg mittellos ist sich seinen Platz zurück in das Leben und die Gesellschaft erkämpft.
„Nobu wandte sich ihr zu. Sie sah das Gesicht, das sie sich so oft vorgestellt hatte, die schrägen Augen, den vollen Mund, den schwarzen Haarschopf, und in ihr wurde die Gewissheit, alles würde gut werden, so stark, dass ihr die Knie weich wurden. Sie taumelten, drohte zu fallen, und er fing sie auf und hielt sie ganz fest.“- Zitat Seite 468

Zur Covergestaltung ist nicht viel zu sagen. Eine wunderschöne Samuarai Tochter ziert den Schutzumschlag, farblich den immer wieder auftauchenden Kirschblüten in der Geschichte angepasst. Das Buch ist unterteilt in fünf Teile, diese wiederum in einzelne Kapitel. Jeder Buchteil ist mit einer schönen Zeichnung geziert. Diese kleine Zeichnung passt zu dem detaillierten, teilweise auch verschnörkelten Schreibstil, wenn es um die Beschreibung der Handlungsorte geht. Der Kontrast hierzu sind die Vergnügungsviertel, die laut und bunt beschrieben werden.

Die Autorin schafft durch ihre Expertenkenntnisse, hier immer wieder Fachbezeichnungen der japanischen Kultur zu nutzen, sowie auch traditionelle Bräuche zu erwähnen und zu beschreiben, die einen ab der ersten Seite in den Bann ziehen. Zugegeben, am Anfang ist es für einen Laien der Japankultur schwer einige Begriffe und Bezeichnungen zuzuordnen, aber das nimmt hier der Geschichte nicht den erwarteten Zauber. Der Schreibstil, die Beschreibung der Handlungsorte sind das i-Tüpfelchen zu dieser wunderbaren Liebesgeschichte.
Im Nachwort nennt die Autorin noch Quellen bzw. Geschichtsbücher über die Rebellion und den damaligen tatsächlichen großen Kämpfern in dieser Zeit. Lesley Downer ist, was die Japanliteratur angeht, eine bekannte und anerkannte Expertin, wie ihrer Biographie zu entnehmen ist. Denn auch sie hat sich vor Jahren zur Geisha ausbilden lassen und verfügt über fundierte Experten Kenntnisse der Japankultur. Abschließend ist noch der Link zur Homepage der Autorin gesetzt, wo man auch einen Einblick in ihre bisherigen Romane und Erzählungen gewinnen kann.
Kurz & gut - mein persönliches Fazit:

Lesley Downer entführt den Leser auf eine besondere Reise durch enge Gassen des alten Japan, erfüllt mit dem Duft verschiedener exotischer Gewürze, gebratenem Fleisch und farben- und lichterprächtigen Vergnügungsviertel. Angelegte Gärten und Parks mit blühenden Kirschbäumen und prachtvollen Bauten. Alles ist so real und detailgetreu beschrieben, dass man das Gefühl hat, tatsächlich Vorort zu sein. Man hört Musik und das wilde Treiben. Lesley Downer beschreibt nicht nur die Umgebung sondern auch Sitten und Bräuche auf eine fantastische Art und Weise, das man keine Sekunde daran zweifelt, sich nur im geschriebenen Wort zu befinden, sondern direkt im Geschehen. Eine wunderbare Liebesgeschichte, die uns als Leserin in eine sowohl anmutige Geisha als auch eine Samurai Tochter hineinfühlen lässt. Demütig, anmutig und doch stark. Eine wunderbare Geschichte über die Liebe zweier Menschen aus verfeindeten Clans im alten Japan.

© Rezension: 2013, Aygen (AE)

Über die Autorin:

Die britische Journalistin und Japan-Expertin Lesley Downer hat insgesamt über 15 Jahre in Japan gelebt und sich zur Geisha ausbilden lassen. Sie arbeitet für britische Zeitungen und Fernsehsender und hat Sachbücher über die japanische Kultur sowie die beiden erfolgreichen Romane „Die letzte Konkubine“ und „Die Kurtisane und der Samurai“ geschrieben (beide bei C.Bertelsmann erschienen). Sie lebt mit ihrem Mann in London.


Homepage Autorin: Lesley Downer Homepage
Facebook Seite Autorin: Lesley Downer Facebook

 

Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website C.Bertelsmann Verlag, mit freundlicher Genehmigung des C.Bertelsmann Verlag Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Lesley Downer

Rezension {Alexandra} | Kraut und Rübchen | Elke Pistor

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Titel:Kraut und Rübchen
Autorin:Elke Pistor
Verlag: emons Verlag
Genre: Landkrimi
Erscheinungsdatum: Herbst 2013
Ausstattung: Klappenbroschur, 251 Seiten
ISBN13: 978-3-95451-179-2
Preis Printausgabe:€ 11,90 [D]
Preis eBook:€ 9,49  [D]

Leseprobe:KLICK





WAS SIE SCHON IMMER ÜBER GIFTKRÄUTER WISSEN WOLLTEN ...
Ein kleiner Einblick in den Klappentext:

Was macht man, wenn sich herausstellt, dass die eigene Urahnin eine Serienmörderin war? Noch dazu eine, die sich aufgrund der sorgsamen Auswahl ihrer Opfer allergrößter Beliebtheit erfreute? Als Journalistin Katharina Rübchen auf dem geerbten Familienbauernhof in Kleinhaulmbach alte Aufzeichnungen findet, stellen sich einige Probleme: Die Dörfler bangen um lange gewahrte Geheimnisse, ihr Chefredakteur drängt auf die große Story, und die hofeigene anarchistische Ziegenherde macht, was sie will. Und dann ist da noch dieser Tierarzt, der deutlich mehr Interesse an Katharina als an ihren vierbeinigen Mitbewohnern hat.

Meine Gedanken zu dem Buch:

"Kraut und Rübchen" ist der erste Roman, den ich von der Autorin Elke Pistor gelesen habe und ich muss sagen: ich bin begeistert!
Dieser Landkrimi um die doch sehr sympathische und neugierige Protagonistin Katharina Rübchen konnte mich mit seinem tollen Humor fesseln und immer wieder zum Lachen bringen. Katharina ist eine reine Stadtpflanze und doch zieht es sie zum Haus ihrer verstorbenen Tante aufs Land ins Dörfchen Kleinkulmbach, welches ihr vererbt wurde. Mittlerweile als Journalistin für ein Landhaus-Magazin tätig, hat sie doch Biologie studiert und freut sich auf den großen Kräutergarten ihrer Tante in idyllischer Atmosphäre. Doch von Idylle keine Spur! Dafür viele morsche Stellen am Haus, eine neugierige und auch etwas merkwürdige Nachbarin und freche Ziegen im Garten, die unheimlich gerne ausbüchsen und für Chaos sorgen.
'Nichts wie weg hier' denkt sich Katharina - doch dann findet sie in einem Hohlraum der Hauswand ein altes Tagebuch, dass nur ihre Tante dort versteckt haben konnte. Dieses in Leder gebundene Büchlein weckt ihre Neugierde und sie beginnt zu lesen und schon die ersten Seiten ziehen sie in den Bann. Über hundert Jahre als ist die Schrift und die Verfasserin des Inhalts muss eine Vorfahrin sein. Doch was dort geschrieben steht, sogt für Gänsehaut bei Katharina. Kann das Möglich sein?

"Ein Haus, das im Schlamm versinkt, poröse Wände, eine schwangere Ziegenherde und eine Art Tagebuch, in dem von Mord die Rede ist. Nichts davon fand sich auf der imaginären Wunschliste, die ich mir für mein neues Leben auf dem Land gebastelt hatte."- Zitat Seite 30

Derweil bahnen sich auch einige verwunderliche Ereignisse im Dorf an, die ebenfalls ihre Aufmerksamkeit fordern. Katharina ahnt, dass die alten Tagebucheinträge auch heute noch sehr präsent sind und sie beginnt, nachzuforschen.
Als ihr auch noch eine hohe Summe für das alte Häusschen geboten wurde, damit es einem Einkaufszentrum Platz machen kann, beschließt sie endgültig, zu bleiben und sucht - inspiriert vom Grundgedanken ihrer Vorfahren - auf ihre Art nach einer Lösung für die Dorfprobleme.

Erzählt wird dieser Landkrimi aus der Sicht der jungen Katharina in der ich-Perspektive und gibt so einen herrlichen Blick auf ihren humorvollen und und manchmal etwas sarkastischen Charakter frei.
Äusserst gelungen ist der ständige Switch zwischen der Gegenwart und der alten Zeit, aus der das Tagebuch ursprünglich stammt. Immer wenn Katharina etwas Zeit zum Lesen findet, dürfen wir als Leser dies auch verfolgen, da die jeweiligen Tagebucheinträge - kursiv dargestellt - die ganze Geschichte durchziehen. Zu jedem Kapitelbeginn trifft man auf eine Zeichnung eines Krauts mit der jeweiligen Bezeichnung und natürlich dessen Wirkung (positiv als auch negativ...)
Besonders zu erwähnen ist auch, dass alle Rezepte zu den Gerichten, die in dem Krimi vorkommen, im hinteren Teil des Buches in einer Rezepte-Sammlung zu finden sind, unter anderem auch Rezepte aus Kräutern, wie zum Beispiel Hustensaft oder Kräuter-Likör ( aber nur die positiv wirkenden Rezepte, wohl gemerkt...;-))
Tiere spielen ebenfalls eine grosse Rolle und gerade diese sorgen für einen schönen Humor, der mich immer wieder auflachen ließ. Herr Hoppenstedt, der macht, was er will oder auch die Ziegen, die frech für viel Chaos sorgen. Schon beim Gedanken an die Cabrio-Szene muss ich immer wieder lachen.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Mein erster Roman von Elke Pistor wird definitiv nicht mein letzter gewesen sein! Ich war sehr positiv angetan vom Schreibstil und liess mich fesseln und mitreissen. In einem Rutsch habe ich das Buch gelesen, ohne es aus der Hand zu legen. Die gelungene Mischung aus Spannung und Humor haben mir sehr gefallen und ich fühlte mich durchgehend bestens unterhalten.
Ein toller Landkrimi mit einem 'grünen Daumen' der ganz besonderen Art!


© Rezension: 2013, Alexandra Zylenas


Über die Autorin:

Elke Pistor, Jahrgang 1967, ist in Gemünd in der Eifel aufgewachsen. Nach dem Abitur in Schleiden zog es sie zum Studium nach Köln, wo sie nach einem Zwischenstopp am Niederrhein bis heute lebt. Sie arbeitet als freie Seminartrainerin in der Erwachsenenbildung und leitet Schreibworkshops. 2014 erhält Elke Pistor das Töwerland-Stipendium.


Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website emons Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Elke Pistor


Rezension {Sandra} | Mammon - Für deine Sünden wirst du büßen | Matthias Jösch

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Erscheinungsdatum: März 2013
Ausstattung: eBook, ca. 529 Seiten
ISBN13: eBook 978-3-95520-132-6
Preis eBook: 5,99 €  [D]

Leseprobe:KLICK







"Mammon" ist ein Debüt, dass es in sich hat.
Er besitzt alles, was ein guter Thriller braucht: Spannung, Nervenkitzel und Gänsehautfeeling und das ganze noch verpackt in einer ebenso klugen wie mitreißenden Geschichte.

Das Cover:

Schon das Cover lässt dem Leser einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Das tiefe Schwarz nimmt den Betrachter sofort gefangen und reißt ihn in die Geschichte. Die dunkle Gestalt mit dem Dolch in der Hand versetzt zusätzlich in Angst und Schrecken und so beginnt der Nervenkitzel bereits, bevor man überhaupt mit dem Lesen angefangen hat. Auch der Titel wirft vielerlei Fragen auf, die nach Aufklärung suchen. Ein wirklich gelungenes Cover, das eine herrlich schaurige Einstimmung auf diesen Thriller ist!

Zum Inhalt:

Ausgangspunkt dieser Geschichte ist ein Mord in der Berliner Oper, der alle im Saal anwesenden Personen in Angst und Schrecken versetzt. Mitten in einer Vorstellung wird der Vorstandsvorsitzende einer großen Bank mit einem historischen Dolch ermordet. Adrian von Zollern und Sebastian Krix sind dank dem Gerichtsmediziner Wallenschweder  direkt vor Ort und sehr daran interessiert mehr über diesen mysteriösen Mord zu erfahren.

Ein weiterer der insgesamt drei Handlungsstränge spielt in New York, hier arbeitet Yasuhiro Atakamo im IT-Bereich einer Bank. Er wird von Braulio Ostrogón mit seiner Vergangenheit erpresst und muss ihm die Räumlichkeiten und die Kommunikationssysteme zur Verfügung stellen.

Der dritte Strang spielt in Spanien des 15. Jahrhunderts. Ignacio aus Villanuovo wurde 1492 durch die Inquisition hingerichtet. Sein letztes Vermächtnis an seinen Sohn Yago waren sechs Worte, aus denen  eine Gruppierung entstanden ist, die Ungerechtigkeiten rächen will.

Meine Meinung:

Autor Matthias Jösch schafft es den Leser von der ersten Seite an zu fesseln und mitzureißen. Die drei Handlungsstränge sind auf eine einzigartige Weise verarbeitet - sie ergeben ein ewiges Rätsel- und Ratespiel, bei dem der Leser nur ganz allmählich zum Ziel geführt wird.
Der Schreibstil des Autors ist ebenso so geheimnisvoll wie lebhaft und spannungsgeladen und erzeugt beim Leser einen wahren Adrenalinschub. Man kann nicht aufhören zu lesen, so gefangen ist man in den Ereignissen des Romans.
Zunächst muss sich der Leser allerdings ein wenig an die verschiedenen Handlungsstränge, die zudem auch in unterschiedlichen  Zeiten spielen, gewöhnen. Doch lässt er sich erst einmal auf diese etwas ungewöhnliche Erzählweise ein, wird er es nicht bereuen, im Gegenteil er wird diesen Thriller genießen und vor seinen eigenen Gefühlen erschaudern.
Besonders ist an diesem Roman auch, dass es sich dabei nicht um einen klassischen Thriller handelt, sondern dass dieser zusätzlich noch mit einem Historienroman verknüpft ist. Die Verwebung dieser beiden Genres ist dem Autor wunderbar gelungen. Sie verschmelzen förmlich zu einer Einheit und steigern durch ihre Einheitlichkeit und Passgenauigkeit zusätzlich noch die Spannung und den Nervenkitzel - also genau das, was jeder Thrillerfan so mag.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Insgesamt ist dieses Debüt eine fulminante Symbiose aus Thriller und historischem Roman, der vor Spannung und Nervenkitzel nur so strotzt. Durch seine drei verschiedenen Handlungsstränge wird der Leser immer wieder aufs Neue vor Rätsel gestellt, deren Auflösung sich ihm nur ganz allmählich erschließt. Ein einzigartiger Lesegenuss und ein echtes Must-Read für jeden Thriller-Fan!


© Rezension: 2014, Sandra von Sunny liest


Über den Autor:

Matthias Jösch, geboren 1966 in Dernbach, studierte Betriebswirtschaftslehre, Mathematik und Musikwissenschaften. Er bekleidete leitende Positionen in renommier­ten Un­ternehmen und arbeitet heute als Unternehmensberater. Jösch schreibt für HiFi- und Musikzeitschriften und lebt mit seiner Frau im Ruhrgebiet.
http://www.dotbooks.de/e-book/208389/mammon-fuer-deine-suenden-wirst-du-buessen#author


Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website dotbooks Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Matthias Jösch

Rezension {Alexandra} | Der mieseste aller Krieger | Rodrigo Díaz Cortez

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Titel: Der mieseste aller Krieger 
Autor:Rodrigo Díaz Cortez
Verlag: Aufbau Verlag
Originaltitel: El peor de los guerreros
Übersetzt aus dem Chilenischen von: Petra Strien-Bourmer
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: Herbst 2013

Ausstattung: Gebunden mit Schutzumschlag, 288 Seiten
ISBN13: 978-3-351-03535-8
Preis Printausgabe: € 19,99 [D]
Preis eBook:€ 15,99  [D]

Leseprobe: KLICK

Wahrheit, wo Erinnern nicht möglich ist...
Die Geographie von drei Generationen und ein halbes Jahrhundert chilenische Geschichte
Ein kleiner Einblick in den Klappentext:

Auf der Suche nach Inspiration für seinen neuen Roman stößt der junge Schriftsteller Benito in einer alten Zeitung auf die Notiz eines Mordes, in den offenbar sein Großvater Samu verwickelt war, den er nie kennengelernt hat. Und doch vernimmt Benito plötzlich Samus Stimme, die ihm eine große Generationensaga ins Herz diktiert: Es ist die bewegte Geschichte seiner Familie in der Kleinstadt Paitanás, am Rande der Atacamawüste im Norden Chiles, die vier dramatische Jahrzehnte umspannt. Wehmütig und zärtlich blickt Samu auf die Vergangenheit zurück und erweckt Gestalten wie den korrupten Dorfpfarrer, der mit dem Freudenmädchen Trinidad unter einer Decke steckt, oder die wilde Lorenzona, die durch die Wüste reitet, wieder zum Leben. Und er führt Benito zu dem Geheimnis seiner Herkunft, das eng mit den Grausamkeiten der chilenischen Geschichte zusammenhängt.

Meine Gedanken zu dem Buch:

Rodrigo Díaz Cortez legt mit "Der mieseste aller Krieger" ein unglaublich tiefgründiges, offenes und facettenreiches Werk vor, dass mich mitnahm auf eine Reise ins staubige, heiße Chile. Zu Beginn etwas irritiert vom Erzählstil, findet man doch recht schnell in die Geschichte und begreift die Zusammenhänge. Man sollte sich auf jeden Fall die nötige Ruhe für dieses Werk gönnen, denn der Autor schickt seinen Leser auf Zickzackkurs durch vier Jahrzehnte, erzählt mal hier, mal dort die Familiengeschichte weiter und sichert sich so die nötige Aufmerksamkeit.
Samu, der seinem Enkel Benito auf der Suche nach schriftstellerischer Inspirationen als Geist erscheint, blickt zurück auf seine eigene Geschichte, sein Leben, seine Familie und seine Freunde, ganz besonders seinem langjährigen Kumpel Sofanor, dessen plötzlicher Tod ihm lange nachhing und ihn beschäftigte. Er berichtet Benito von seinen jungen Jahren, seiner ersten Liebe, die er nie vergessen konnte und natürlich von seiner Ehe mit der liebevollen und sehr tierlieben Flor, die immer eine Schar Hunde um sich hatte. Er erzählt über seine hübsche, eigensinnige und selbstbewusste Tochter Tita, wie das junge Mädchen den Weg in die Familie gefunden hat und wie rasant sich die Welt veränderte, während er zusah, wie sie erwachsen wurde.

"Doch dann geschah das Wunder. Die Tita blickte ihr in die Augen und schenkte ihr ein wundervolles zahnloses Lächeln, woraufhin deiner Großmutter die Tränen kamen, Benito."- Seite 17

Und war das Leben schon hart, als das Salpetergeschäft noch florierte, war es doch nichts gegen das, was noch kommen sollte. Korruption, Mord und Totschlag zogen ein in das Städtchen Paitanás und Samu versuchte (ganz im Gegensatz zu seiner Tochter), sich aus allem herauszuhalten. Er bot den Männern die "Arche Noah" - das kleine Bordell, dass für viele doch der letzte Rettungsanker vor dem sicheren psychischen Untergang war. Er war kein Krieger, definitiv nicht. Die Arche Noah war seine Art, den Menschen zu helfen.
Samu liebt seine Familie, wie man es als Mann dieser schweren Zeiten nur tun kann und es ist ihm ein großes Bedürfnis, seinem Enkel dies 'einzuflüstern', ihm aufzuzeigen, wo er hingehört, wo seine Wurzeln liegen. Auch - oder gerade weil - Benito seine wahren Eltern nie kennenlernte.

"Ich kam zu dem Schluss, dass die Liebe wohl die göttlichste aller Absurditäten war oder vielleicht auch das einzige Absurde, dem ein Hauch von Göttlichem anhaftete."- Seite 81

Der chilenische Salpeter war hochbegehrt in der Welt, aber die Arbeit in den Salpeterwerken war unglaublich hart und trieb die Pampinos, die Kumpel, an ihre Grenzen. Arbeiten rund um die Uhr, Glutsonne und Massen an Staub, der sich auf die Lunge setzte und den Mund austrocknete. Der ärmliche Lohn ging für das abendliche Bier und Hurerei drauf, was ein paar Minuten vom erbärmlichen Leben ablenken soll.
Doch nachdem ein Weg gefunden wurde, den Salpeter künstlich herzustellen, ging es bergab mit dem Salpeterabbau, der nun als nicht mehr rentabel angesehen wurde. Die Pampinos reisten von Stadt zu Stadt auf der Suche nach Arbeit und etwas Brot. Aufstände gab es und die Regierung weiß sich nicht anders zu helfen als mit roher Gewalt. Niederschmetternde Ungerechtigkeiten suchen Chile heim, Armut, Massenmorde, Massengräber und das alles im Namen der Regierung, durchgeführt durch die bestechlichen Armee und Polizei...

"Es gefällt mir, wenn du über sie schreibst, über unser turbulentes Leben an einem Fleck auf dieser Erde, an dem es nichts gab außer uns und der Sonnenglut, die alles niedermachte. Es gefällt mir, wenn du über die Kumpel schreibst, die jetzt mit einem Fetzen Stoff unter der Erde ruhen und mit ihrem Schnarchen die Erde erschüttern. Denn Schreiben ist eine Form, die verlorene Zeit zurückzugewinnen. Und das tust du, indem du die Stimme dieses alten Geistes und die Tragikomödien meiner Flor, deiner Mutter Tita und meines Kameraden Sofanor rekonstruierst. Du bist der Enkel des Starrsinns, Benito."- Seite 113

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Rodrigo Díaz Cortez erschafft mit diesem Werk eine unglaublich emotionsgeladene und nachdenklich stimmende Generationssaga, die mich tief berührte und auch stellenweise betroffen zurück ließ. "Der mieseste aller Krieger" ist eine gelungene Gangsterballade, die von wehmütiger Melancholie durchzogen ist, aber auch mit einer ganz besonderen Art sarkastischem Humor aufwarten kann.Ein faszinierender Erzählstil, auf den man sich einlassen muss, der aber dann regelrecht begeistert und ans Buch fesselt.

© Rezension: 2013, Alexandra Zylenas


Über den Autor:

Rodrigo Díaz Cortez wurde 1977 in Santiago de Chile geboren. Er hat bislang einen Erzählband und die Romane Tridente de plata (Mario-Vargas-Llosa-Preis der Universität Murcia) und Poeta bajo (nominiert für zwei weitere Literaturpreise) veröffentlicht. Zurzeit arbeitet er als Taxifahrer in Barcelona, leitet eine Schreibwerkstatt und ist Mitarbeiter einer Kulturzeitschrift.


Quelle Vita Autor + Coverbild:
© Website Aufbau Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Rodrigo Díaz Cortez

Rezension {Aygen} | Das Museum der Stille | Yoko Ogawa

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Autorin:Yoko Ogawa
Verlag:Aufbau Verlag
Originaltitel: Chinmoku Hakubutsukan
Übersetzt von: Ursula Gräfe und Kimiko Nakayama-Ziegler
Genre: Roman, Belletristik
Erscheinungsdatum: Dezember 2013
Ausstattung: Broschur, 352 Seiten
ISBN13: 978-3-7466-3006-9
Preis:€ 9,99 [D]

Leseprobe: KLICK
 



Klappentext:
Ein junger Mann kommt in ein abgelegenes Dorf in der Provinz. Unter Anleitung einer alten Dame soll er dort ein Museum einrichten, das eine Sammlung von Alltagsgegenständen beherbergt. Alle Gegenstände wurden von der alten Dame gestohlen, um die Erinnerung an verstobene Dorfbewohner zu bewahren. Schon bald wird er von der alten Dame gedrängt, sich selbst auf die Suche nach Erinnerungsstücken zu machen. Als dann jedoch eine junge Frau ermordet wird und man den jungen Mann am Tatort beobachtet, gerät er unter Verdacht, die Tat begangen zu haben.
"Was ich im Auge habe, ist ein grandioses, bedeutungsvolles Museum, das einzigartig ist und das ein Grünschnabel wie Sie sich gar nicht vorstellen kann. Und wenn Sie einmal angefangen haben, unterstehen sie sich, mittendrin aufzuhören!." Zitat Seite 13

Meine Gedanken zu dem Buch:
Die Geschichte „Das Museum der Stille“ ist im positiven Sinne schwer zu beschreiben. Für alle die bereits Werke der Autorin kennen, wissen was ich meine. Nicht die Handlung der Geschichte an sich ist ausschlaggebend, sondern das ganze Geschehen und die Beschreibung der Protagonisten. Wer die Autorin noch nicht kennt, wird nach dem ersten gelesenen Roman sicherlich zum Nächsten greifen und sich, wie ich auch, vertraut und verzaubert fühlen.
Die Autorin greift hier nach ihrem bereits bekannten Muster. Die Protagonisten werden detailliert in ihren Charakterzügen und Mimiken beschrieben aber dennoch nicht benannt. Aber die Namenlosen wirken so vertraut und irgendwie auch auf ihre Art so gewöhnlich, dass man erst am Ende feststellt, dass man hier die ganze Zeit von einem Jungen, dem Gärtner, einer alten Greisin und einem Mädchen gelesen hat, deren Existenz sich ausschließlich an den überaus auffälligen Charakterzügen einen Platz in der Geschichte fest machen und so auch in unseren Köpfen. Sie verzichtet ebenso auf Ortsnamen. Man befindet sich also in einem kleinen malerischen Ort, mit einem wunderschönen Marktplatz, in dem alljährlich zudem ein besonderes Baseballspiel stattfindet, weiß aber dennoch nicht, wie diese Stadt heißt oder in welchem Land wir uns befinden. Anfänglich etwas befremdlich aber für Ogawa Leser bereits gewohnt und schön.

"An allen Gegenständen waren Zettel mit dem Namen und Todestag ihres Besitzers befestigt, aber da die meisten davon zerrissen waren oder die Schrift nicht mehr zu entziffern war, half mir das wenig." Zitat Seite 55

Die Geschichte entwickelt sich langsam, mit der Anreise eines jungen Mannes, der einen Auftrag zur Gründung eines Museums angenommen hat. Zu Beginn seiner Reise, geht er noch von einer ihm bereits bekannten Auftragslänge von ein paar Wochen aus. Angekommen erfährt er erst, dass es sich hierbei nicht um alte, geschichtliche Exponate handelt, sondern um gestohlene Gegenstände. Die Meisterdiebin ist allerdings eine kratzbürstige, direkte, unhöfliche und teilweise eklige alte Greisin, deren Umgangsformen wirklich zu Wünschen übrig lassen. Der junge Mann erlernt somit ihm bisher eine unbekannte Art und Weise, um an Ausstellungsstücke für ein Museum zu kommen. Die Geschichte wird aus Sicht des jungen Mannes erzählt und man begleitet ihn auf seinen teils makaberen Aktionen bei Tag und Nachtzeit. Als es jedoch darum geht, einen Gegenstand aus der Wohnung einer getöteten jungen Frau zu holen, gerät der junge Mann unter Mordverdacht. Die Entwicklung der Geschichte nimmt erst hier an Spannung an und verliert dennoch nicht an poetischem Einfluss. Mit Krimitypischen Passagen im letzten Drittel entwickelt die Geschichte jedoch ein ungewohntes aber bedeutendes Ende.
Die Covergestaltung wirkt harmonisch und strahlt Ruhe aus. Dem Titel entsprechend die „Stille“. Ein Ogawa Leser wird auch hier wieder voll auf seine Kosten kommen und sich in der wunderschönen klaren und doch poetischen Sprache verlieren. Für alle die noch nichts von der Autorin gelesen haben, sei gesagt: Wer Poesie, Wortwitz, Sarkasmus und eine besondere Stille in Büchern liebt, wird den Schreibstil der Autorin lieben.

"In dem Moment jedoch, als ein Schatten darauf fiel, hob sich jedes zeichen vom gelben Messing ab und zog uns in seinen unentrinnbaren, ernsten Bann. Zitat Seite 210

Kurz & gut – mein persönliches Fazit:
Yoko Ogawa hat einen einzigartigen Schreibstil. Entweder man mag ihn oder nicht. Sie versteht es, selbst sarkastische, brutale oder komische Situationen auf eine poetische und beflügelte Art zu umschreiben, wie es sehr wenige beherrschen. Nachdem ich so vom Roman „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ begeistert war, musste ich auch dieses Buch lesen. Sie ist sich definitiv treu geblieben und obwohl die Geschichte komplett anders als erwartet endet, entdecken wir hier die klare Struktur und den so bekannten Schreibstil der Autorin ab der ersten Zeile. Eine wunderbare Autorin, die es immer wieder schafft aus einer anfänglich unbedeutsamen Geschichte und alltäglichen Handlung ein poetisches Meisterwerk zu zaubern.
© Rezension 2013 Aygen 

Über die Autorin:
Yoko Ogawa, geb. 1962, gilt als eine der wichtigsten japanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihr umfangreiches Werk wurde sie mit zahlreichen namhaften Literaturpreisen ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrer Familie in der Präfektur Hyogo. Im Aufbau Taschenbuch liegt ebenfall ihr Roman „Das Geheimnis der Eulerschen Formel“ vor.
 
Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Aufbau Verlag mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Yoko Ogawa

Rezension {Sandra} | New York für Anfängerinnen | Susann Remke

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Titel:New York für Anfängerinnen
Autorin: Susann Remke
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 12.11.2013
Ausstattung: eBook, ca. 368 Seiten
ISBN13: 9781493676712
Preis Printausgabe: 12,99 €  [D]
Preis eBook: 3,99 €  [D]

Leseprobe: KLICK

 





"New York für Anfängerinnen" ist ein unterhaltsamer Roman über die Liebe und das Leben, nicht nur in New York ;-)
Zum Cover:

Das Cover verspricht durch sein knalliges Pink ein typisches Frauenbuch - ja und genau das bekommt der Leser auch. Der Mann und die Frau auf dem Cover sind in schwarzen Schattierungen dargestellt und sprechen den Leser sofort an. Die Skyline von New York am unteren Rand des Buches rundet das doch sehr auffällige und sehr weibliche Cover an. Dieses Cover ist klasse und spricht schon allein wegen seiner knalligen Farbe garantiert jede Frau an. Dieses Buch ist einfach Pretty in Pink!

Zum Inhalt:

Eigentlich hat die junge Modebloggerin Zoe Schuhmacher alles, was sie sich wünscht. Sie besitzt einen tollen Job und ist mit ihrer großen Liebe Benni zusammen. Doch dann wird sie von Benni einfach abserviert. Eine Welt bricht für Zoe zusammen, da kommt ihr das Jobangebot aus New York gerade recht. Somit zögert sie nicht lange und macht sich auf nach New York.  Dort erwartet sie eine ganz andere Welt als im heimischen Deutschland, nur gut, dass sie gleich zu Beginn ein Benimm-Handbuch namens "New York für Anfängerinnen" überreicht bekommt. Damit ist sie zwar für viele Situationen gerüstet, doch das Gefühlschaos das ihr mysteriöser Nachbar McDreamy in ihr auslöst, kann auch das Handbuch nicht lösen. Und somit beginnt für Zoe eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle...

Meine Meinung:

Der Autorin ist mit diesem Buch ein äußert unterhaltsamer und amüsanter Roman gelungen, der jeden Leser gefühlsmäßig begeistert und zum entspannen, lachen und einfach dahin schmelzen einlädt.
Die Protagonistin Zoe ist mit ihrer humorvollen Art auf Anhieb sympathisch und der Leser fiebert so unweigerlich mit ihr mit. Besonders toll an Zoe, dass sie genau weiß, was sie will und auch für ihre Träume zu kämpfen bereit ist. Ihre Freundin Allegra baut sie bei emotionalen Tiefschlägen mit ihrer temperamentvollen Art immer wieder auf und ist ihr immer eine treue Freundin. Auch in New York knüpft Zoe mit ihrer lockeren und offenen Art schnell neue Kontakte, kein Wunder, denn Zoe muss man einfach mögen - das sieht auch McDreamy so...
Die Geschichte ist in einem lockeren Schreibstil verfasst, der wunderbar zum Inhalt des Romans passt. Der Leser ist schnell in der Geschichte drin und fiebert mit der Handlung mit. Die Figuren und die Charaktere sind sehr authentisch dargestellt und sind alle mit ihren charakterlichen Eigenheiten etwas Besonderes und dem Leser äußerst sympathisch.
Positiv ist weiterhin, dass der Leser auch jede Menge über das Leben in New York und die Stadt selbst erfährt. Manchmal hat man gar das Gefühl selbst dort zu sein. Es gelingt der Autorin besonders überzeugend den Leser in diese Welt des American Way of Life mitten im Big Apple zu entführen. Dies liegt höchstwahrscheinlich vor allem daran, dass die Autorin selbst als Deutsche in New York lebt und dort in der Medienbranche arbeitet. Insofern sind einige autobiographische Bezüge mit Sicherheit nicht von der Hand zu weisen.
Die Geschichte ist derart unterhaltsam, dass man am Ende schon irgendwie traurig ist, dass man so schnell wieder aus Zoes turbulenten (Gefühls)leben wieder in die Realität zurück muss. Tröstlich ist dabei, dass das Ende nach einer Fortsetzung schreit. Denn mit solch einem offenen Ende kann uns die Autorin ja nicht zurücklassen - oder?

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Susann Remke liefert hier einen sehr unterhaltsamen und humorvollen Frauenroman, den nicht nur die Fans von Sex and the City und New York Liebhaberinnen mögen werden.

© Rezension: 2014, Sandra von Sunny liest


Über die Autorin

Susann Remke wurde in Nürnberg geboren und studierte in Deutschland und den USA Anglistik, Amerikanistik, Sportwissenschaft und Journalismus. Seit mehr als zehn Jahren lebt sie mit Mann, Sohn und den beiden Katzen Freitag und Sonntag in New York und berichtet von dort aus für ein großes deutsches Nachrichtenmagazin. "New York für Anfängerinnen" ist ihr erster Roman.


Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Autorin und Amazon, mit freundlicher Genehmigung der Autorin.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Susann Remke

Rezension {Alexandra} | So wirst du stinkreich im boomenden Asien | Mohsin Hamid

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Titel: So wirst du stinkreich im boomenden Asien
Autor:Mohsin Hamid
Verlag:Dumont Verlag
Originaltitel: How to Get Filthy Rich in Rising Asia
Übersetzt von: Eike Schönfeld
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 22.08.2013
Ausstattung: 224 Seiten, Hardcover, gebunden
ISBN13: 978-3-8321-9715-5
Preis Printausgabe:€ 18,99 [D]
Preis eBook:€ 14,99 [D]

Leseprobe:KLICK





Am Anfang der Wille, am Ende die Liebe – und dazwischen ein ganzes Leben
Ein kleiner Einblick in den Klappentext:

›So wirst du stinkreich im boomenden Asien‹ erzählt die erstaunliche und dramatische Geschichte eines Mannes, der sich von einem verdreckten und kränklichen Jungen aus der verarmten Provinz zu einem korrupten Großunternehmer wandelt, und beruft sich dabei auf die Art von Selbsthilfebüchern, wie sie zu Tausenden im heutigen Asien von jungen, hoffnungsvollen Männern gelesen werden.
Der namenlose Held kommt in einer riesigen Millionenstadt zu erstem Geld und baut sich alsbald ein eigenes Imperium auf – mit dem wichtigsten und knappsten Gut, das man sich denken kann: mit Wasser. Doch sein Herz hat er für immer verloren an das hübsche Mädchen, dessen Stern parallel zu seinem aufgeht. Immer wieder kreuzen sich ihre Lebenswege in dieser Liebe zueinander, entzündet und erloschen von den Kräften ihrer jeweiligen Schicksale.
Der Held dieser brillanten Geschichte könnte jeder von uns sein – auf der Suche nach einem besseren Leben. Und nicht nur das: Auch das Schicksal, das ihn erwartet, könnte das unsere sein … Tempogeladen, lebhaft und emotional tiefgehend erzählt dieser Roman von zwei unvergesslichen Menschen zwischen Momenten transzendenter Intimität und aufwühlenden gesellschaftlichen Veränderungen in der Welt von heute.

Meine Gedanken zu dem Buch:

Mohsin Hamid gelingt es auf eine unglaublich gewitze, bissige und unterhaltsame Art und Weise, seine Leser zu fesseln und zu integrieren, indem er seinen Roman als eine Art Ratgeber auftreten lässt. Einen Ratgeber, der mich direkt mit 'Du' anspricht und mich quasi anstupst und auffordert.
Dieser ganz besondere Erzählstil bindet, nein-  fesselt den Leser regelrecht ans Geschehen und man vermag es kaum, dieses tiefgründige und absolut facettenreiche Werk aus der Hand zu legen.
Der Autor trifft die wunden Punkte der boomenden asiatischen Welt und nagelt sie fest und zeigt mir gleichzeitig, weil ich es schaffe, hier nicht unterzugehen, sondern mir mein großes Stück dieser immer größer werdenden Torte zu sichern. Natürlich gehört auch eine mal kleine, mal größere Portion Glück dazu, aber ist das nicht immer und überall so? 
Eine korrupte, eine erbarmungslose Gesellschaft, in der man unterzugehen droht - außer man öffnet die Augen und sieht sie Chancen, die sich gleichzeitig auftun. Chancen, die zwar auch fragwürdig, aber trotzdem Chancen sind. Willst du stinkreich im boomenden Asien werden, musst du kreativ und einfallsreich sein und deine Chancen ergreifen, egal wie rücksichtslos diese erscheinen mögen.
Eine raue Gesellschaft fordert eine raue Schale um einen weichen Kern.
"Denn es hat einmal einen Augenblick gegeben, in dem alles möglich war. Und es wird einen Augenblick geben, in dem nichts mehr möglich ist.
Aber in der Zwischenzeit können wir gestalten." - Seite 136
Der namenlose Held, der als Paradebeispiel für den außergewöhnlichen Ratgeber herhält, fasziniert auf seine ganz besondere Weise. Sein Ehrgeiz, sein Durchhaltevermögen, seine Ideen - ein Junge, der keine Arbeit scheut, der nach vorne blickt und selten zurück, der zu einem wahren Geschäftsmann heranwächst.
Ein Junge, der aufzeigt, dass man selbst aus der ärmlichsten und ausweglosesten Situation mit dem richtigen Händchen und der richtigen Portion Glück 'stinkreich' werden kann. Denn ist es nicht das, was viele im tiefen innersten wollen? Stinkreich werden?
Doch wann ist man wirklich stinkreich? Wenn der Geldbeutel voll ist? Wenn die Taschen aller korrupten Stellen gefüllt sind, alles bezahlt ist und trotzdem noch genug übrig bleibt? Wenn man es geschafft hat, von der Wellblechhütte ins eigene Haus zu ziehen, vor dem halt dann aus Sicherheitsgründen besser ein Leibwächter stehen sollte?
Wann ist man wirklich stinkreich?
Vielleicht auch erst dann, wenn das schöne Mädchen an der Seite steht und ein Lächeln auf ihren Lippen liegt?
Indem der Autor des vermeidet, seinen Protagonisten als auch den Handlungsorten Namen zu geben, bewahrt er ein Stück Anonymität. Ein jeder von uns könnte damit gemeint sein. Eine Situation, wie sich sich an jedem x-beliebigen Ort im 'boomenden Asien' abspielen könnte.
Was bewirken die Globalisierung, der explosiver Bevölkerungswachstum, die mit fast Lichtgeschwindigkeit voranschreitende Technisierung auf die Menschen selbst und auf den gesamten Weltmarkt. Wie verändert es das Leben selbst? Der Autor legt ein unglaubliches Tempo vor und zeigt es uns anhand dessen wunderbar auf. Gerade mal 224 Seiten umfasst dieser Ratgeber der besonderen Art und doch begleiten wir den Protagonisten schon fast in Zeitraffer von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Schnörkels, gradlinig, immer das Ziel vor Augen und doch gibt es da immer wieder eine Abzweigung, ein kleiner Ausbruch, das schon fast wie eine Art Bodenständigkeit, eine Art Wurzel wirkt: das hübsche Mädchen.
Jahrelang aus den Augen verloren, im Herzen aber immer präsent, laufen sie sich doch immer wieder im Leben über den Weg.
Der Ratgeber weißt darauf hin, sich auf das wesentliche im Leben zu konzentrieren. Und meines Erachtens trifft für den Protagonisten, der auch du oder ich sein könnte, nach einem langen Weg genau dies am Ende ein. Kein Geld, keine Statussymbole - nein, er konzentriert sich auf sein persönlich Wesentlichstes: das schöne Mädchen...

Kurz & gut - mein persönliches Fazit

Eine scharfsinnige, grundehrliche und bissige Satire, die in Ratgeberform einen etwas anderen Einblick in das 'boomende Asien' gewährt - und doch fehlt es ihr nicht an Warmherzigkeit, Liebe und Würde.
Ein Roman, der einem aufgrund seines hohen Tempos wie eine Achterbahnfahrt vorkommt und mich quasi fast atemlos zurück ließ. Ein 'Ratgeber' der besonderen Art, aus dem sich ein jeder seinen ganz persönlichen Rat herausziehen kann, der aber mit Sicherheit JEDEN erst einmal eine ganze Weile lang nachdenklich zurück lassen wird.
In meinen Augen definitiv ein schriftstellerisch grandioses Werk.

© Rezension: 2013, Alexandra Zylenas


Über den Autor:

Mohsin Hamid, geboren und aufgewachsen in Lahore, Pakistan, studierte Jura in Harvard und Literatur in Princeton. Nach Stationen in New York und London lebt er heute mit seiner Familie wieder in Lahore. Hamid schreibt regelmäßig für den ›Guardian‹, die ›New York Times‹, die ›Financial Times‹, den ›New Yorker‹, die ›Paris Review‹, ›Outlook India‹ und ›Granta‹. Seine Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt. ›Der Fundamentalist, der keiner sein wollte‹ stand auf der Short List des Man Booker Prize und wurde kürzlich von Mira Nair verfilmt. ›Nachtschmetterlinge‹ wurde mit dem Betty Trask Award ausgezeichnet und von der ›New York Times‹ auf die Liste der bedeutendsten Bücher des Jahres 2000 gesetzt.

Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Dumont Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Mohsin Hamid

Rezension {Alexandra} | Zeigerloser Weg. 61 Haiku über Frauen | Dagmar Tollwerth

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Titel: Zeigerloser Weg. 61 Haiku über Frauen
Autorin: Dagmar Tollwerth
Tuschzeichnungen: Yun Nam
Verlag:Edition Rugerup
Genre: Gedichtesammlung, Haiku
Erscheinungsdatum: 2013
Ausstattung: Gebunden mit Schutzumschlag, 127 Seiten
ISBN13: 978-3-942955-33-1
Preis Printausgabe:€ 19,99 [D] 

 



Im tiefen Dunkel
weist die Poesie den Weg
zu dem schönen Stern

Božena Němcová (1820-1862) , Haiku Seite 15


Ein kleiner Einblick:
Das Leben von 61 Frauen stellt die Dichterin in Haiku vor, die unerwartet viel über das Leben der Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Musikerinnen aussagen. Kurze Biographien rufen das Leben dieser berühmten Frauen ins Gedächtnis, ausdrucksstarke Tuschzeichnungen der jungen Künstlerin Yun Nam illustrieren das Buch.
Eine Stimme dringt
ins Herz und lässt traumhafte
Welten erwachen.

Maria Callas (1923-1977), Haiku Seite 107


Meine Gedanken zu dem Buch:
Mit Dagmar Tollwerths Werk "Zeigerloser Weg" habe ich mich zum ersten mal überhaupt mit dem Haiku, einer traditionellen Gedichtform, befasst und ich muss sagen, ich habe es in keinem Fall bereut. Ganz im Gegenteil - es war für mich eine ganz neue Erfahrung des Gedichte-Lesens, die ich nicht hätte missen wollen!
Natürlich musste ich mich erst einmal ein wenig mit den Hintergründen des Haiku auseinandersetzen, um mich auf dieses Werk richtig einlassen zu können. Ein Haiku (jap. 俳句, dt. „lustiger Vers"; Plural: Haiku, auch: Haikus) [1] ist eine traditionelle japanische Gedichtform, die heute weltweit verbreitet ist und auch bei uns immer größeren Gefallen findet. Das Haiku ist die kürzeste Gedichtform der Welt und besteht meistens aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Lauteinheiten (Moren), wobei die Wörter in den Wortgruppen vertikal aneinandergereiht werden. Im Deutschen werden Haikus in der Regel 3-zeilig geschrieben und kommt mit 17 Silben aus.
Auch Dagmar Tollwerth bleibt dieser Anordnung durchgehend treu und alle 61 Haiku in diesem Buch sind nach dieser Art verfasst.
Ich traf in dem außergewöhnlichen Gedichtband auf viele ebenso außergewöhnliche Frauen der Geschichte bis hin zur Gegenwart. Frauen, die Mut und Geschicklichkeit beweisen haben, die intelligent und kreativ waren, die Tolles, Außergewöhnliches und Aufregendes geleistet haben und wesentlich zum Verlauf unserer Geschichte beigetragen haben. Frauen, die sich aber auch behaupten mussten und 'ihren Mann stehen' mussten, wie man so schön sagt - und die es auch geschafft haben.
Bekannte Namen wie zum Beispiel Jane Austen,Käthe Kollwitz, Marie Curie, Rosa Luxemburg, Virginia Woolf, Coco Chanel, Anne Frank, Astrid Lindgren und viele mehr springen mir ins Auge, aber auch einige Namen, die ich bisher noch nicht gehört habe und so habe ich in den Kurzbiografien auch viel Neues und Interessantes erfahren.
Die junge und talentierte Zeichnerin Yun Nam hat zu jeder Persönlichkeit eine sehr ansprechende und überaus gelungene Tuschzeichnung erstellt, unter der das jeweilige Haiku zu finden ist. Zusammen ergibt dies eine wunderbare Stimmigkeit, die mich in seinen Bann zog.
Die Kurzbiografien geben zudem einen kleinen Einblick in das ereignisreiche, aber teilweise auch sehr schwierige und schmerzhafte Leben der Frauen und helfen, die Botschaft des jeweiligen Haiku zu verstehen. Dagmar Tollwerth hat es verstanden, den Frauen mit siebzehn Silben eine eine Ehrerweisung zu erbringen und sorgt dafür, dass ihre jeweiligen Lebenswerke nicht in Vergessenheit geraten.
Im Mondlicht sitzt der
blaue Engel auf dem Fass,
wartet auf die Liebe.

Marlene Dietrich (1901-1992), Haiku Seite 75


Kurz & gut - mein persönliches Fazit
"Zeigerloser Weg" ist ein Gedichtband, geschrieben in der traditionellen japanischen Gedichtform Haiku, welches sich mit dem Leben von 61 berühmten und erfolgreichen Frauen beschäftigt. Einfühlsam, ehrerweisend und voller Hingabe widmet sich Dagmar Tollwerth dem Leben der Frauen. Ich war durchgehend positiv überrascht von diesem Werk, zumal ich mich zum ersten mal mit dieser Gedichtkunst befasste. Ich möchte dieses Band in meinem Regal nicht mehr missen.
Meine absolute Empfehlung!


© Rezension: 2014, Alexandra Zylenas


Über die Autorin:
Dagmar Tollwerth, 1976 in Erwitte geboren, wuchs als Tochter einer portugiesischen Mutter und eines deutschen Vaters in Deutschland auf. Sie ist Bilanzbuchhalterin und lebt mit ihrer kleinen Familie im westfälischen Anröchte. Mit der Haiku-Sammlung hat sie ihr Debüt als Lyrikerin.

Über die Zeichnerin:
Yun Nam wurde 1991 in Osnabrück geboren und war bis 1999 dort wohnhaft, danach wanderte sie nach Korea aus. Sie durchlief einen Großteil ihrer Ausbildung in den bildenden Künsten in ihrer südkoreanischen Heimat, wo sie die Yewon Art Middleschool sowie die Seoul Art Highschool besuchte. Seit 2009 ist sie Studentin an der Kunsthochschule Kassel.




Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Edition Rugerup, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Dagmar Tollwerth
[1] Angaben zu Haiku: Quelle Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Haiku


Rezension {Juliane} | Die Erben von Atlantis | Kevin Emerson

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Autor:Kevin Emerson
Verlag: Heyne Verlag (Heyne fliegt)
Originaltitel: The Lost Code – The Atlanteans Book 1
Aus dem Amerikanischen übersetzt von: Oliver Plaschka
Genre: Jugendbuch/Science Fiction/Fantasy
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
Erscheinungsdatum:  9.12.2013
Ausstattung:  Paperback, 432 Seiten
ISBN13: 978 3 453 31528 0
Preis Printausgabe: € 12,99 [D]
Preis eBook:€ 9,99 [D]


Leseprobe: KLICK
 

Nur die Besten machten das Rennen, so funktionierte das doch. Andererseits hatte es mal zehn Milliarden Menschen auf der Welt gegeben, und ich wage es zu bezweifeln, dass der Tod von siebzig Prozent der Spezies Teil des Plans gewesen war." [ Seite 13]
Klappentext

Eine Stadt unter der Kuppel. Ein uraltes Geheimnis Ein Junge, der alles aufs Spiel setzt. In einer Welt, in der die Luft zum Atmen knapp wird, entdeckt Owen, dass er über eine besondere Gabe verfügt: Er kann auf dem Grund des Meeres atmen, minutenlang und ohne Sauerstoffgerät. Und es gibt noch andere, seine Fähigkeiten teilen. Gemeinsam könnten sie der Stadt unter der Glaskuppel, in der sie leben, entfliehen und die Ozeane besiedeln. Doch die Regierung hat wenig Interesse daran. Owen und seine Gefährten müssen bald um mehr als ihre Freiheit kämpfen.  

Handlung & Charaktere

Die Erde in naher Zukunft:
Owen Parker ist fünfzehn Jahre alt und lebt ein sozial eher benachteiligtes Leben in einer unterirdischen Welt, die Hub genannt wird. Außerhalb dieses Hubs ist das Überleben aufgrund der vor Jahren ausgebrochenen Klimawandels und dessen Folgen wie Erderwärmung, Überflutung und Zerstörung der Ozonschicht unter freiem Himmel kaum mehr möglich. Trotz dickster Strahlenschutzkleidung und einer lilafarbenen Sonnencreme, die sich NoRad nennt. Die einzelnen Kontinente gibt es nicht mehr. Aus Amerika und Kanada wurde die AKF. Amerikanisch Kanadische Konföderation. Was friedlich klingt, wurde grausam mit Hilfe kriegerischer Maßnahmen erzwungen. Es geht allein um das Überleben der Menschheit und die gut betuchteren Teile der Bevölkerung konnten Schutz in einer von sechs sogenannten Eden-Kuppeln finden, die allerdings durch jahrelangen Betrieb langsam aber sicher irreparablen Schaden nehmen. Die Leiter der Eden Corp suchen händeringend nach einer Lösung für dieses Problem und schrecken vor keinem noch so brutalen Mittel zurück.
Owen wird ausgewählt, Ferien im Camp Asgard zu machen. Vor vielen Jahren war dies ein völlig normales Sommercamp für Kinder und Jugendliche. Heute ist es immer noch ein Camp, doch es gehört zur Eden Corp und die ist, was keiner weiß, auf der Suche nach den Nachfahren der sagenumwobenen Stadt Atlantis, die dazu beitragen könnten, neuen bewohnbaren Platz auf dem für Mensch und Tier zerstörten Lebensraum Erde zu schaffen.

Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass Owen eben einer jener Atlanter ist, obwohl er sich nicht für jemand besonderen hält und heimlich für Lilly, eine für ihn unerreichbare Juniortrainerin im Camp, schwärmt. Sie ist ein Jahr älter als Owen und auch sie hat ein Geheimnis. Eines, das der Direktor des Camps, Paul, nur zu gern ergründen würde, doch dann wird er auf Owen aufmerksam und das Blatt wendet sich auf dramatische Weisen bis zu einem spannenden Cliffhanger am Ende des ersten von drei Bänden.

Neben Owen, Lilly und den anderen Campbewohnern gibt es noch Leech, der allen einen hässlichen Spitznamen verpasst und sich selbst für den Größten hält. Er steht besonders hoch in Pauls Gunst. Doch auch hierfür gibt es einen speziellen Grund und als Owen dieser Tatsache auf den Grund kommt, ist es schon beinahe zu spät, um den gemeinen Machenschaften der Eden Corp zu entkommen.  

Mein persönliches Fazit

Ein durchaus spannender Auftakt, an dessen Ende man sofort weiterlesen möchte, um zu erfahren, wie es mit Owen und Lilly weitergeht. Ich denke, ich werde den Folgeband „The Dark Shore – Book Two of the Atlanteans" demnächst auf Englisch lesen, um meine geschürte Neugier schnellstmöglich zu befriedigen. Vielleicht wird er ja im Sommer oder Herbst auch bei uns auf Deutsch erscheinen. Mich persönlich würde das in jedem Fall sehr freuen.
Man merkt, dass der Autor Freude beim Schreiben dieser Geschichte hatte und großes Interesse mitbringt, um seine Leser gut zu unterhalten. Im Anhang ist zu lesen, dass er früher selbst gern in Sommercamps gewesen ist und somit einen Teil seiner eigenen Erfahrungen dort eingebracht hat.
Das Leben unter den Eden-Kuppeln erinnert mich ein bisschen an die BREATHE-Reihe von Sarah Crossan bei dtv, doch das Buch von Kevin Emerson ist durchaus als eigenständiges fantastisches Werk zu betrachten, welches sich für Jungs und Mädchen ab vierzehn Jahren gleichermaßen eignet.

© Rezension: 2014, von Juliane (jb)

Über den Autor:

Kevin Emerson war Lehrer, bevor er mit dem Schreiben begann. Durch seine Schüler kam er auf die Idee, sich Bücher für Jugendliche auszudenken. Heute ist er professioneller Autor. In seiner Freizeit spielt er in einer Band - und unterrichtet, was ihm noch immer sehr viel Spaß macht. Kevin Emerson lebt in Seattle.


Quelle Vita Autorin + Coverbild:
© Website Heyne Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Kevin Emerson

Rezension {Aygen} | Ohne jeden Zweifel | Tom Rob Smith

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Titel: Ohne jeden Zweifel
Autor: Tom Rob Smith
V
erlagManhattan Bücher erscheinen im Goldmann Verlag
Originaltitel: The Farm
Aus dem Englischen übersetzt von: Eva Kemper
Genre: Thriller
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2013
Ausstattung: 384 Seiten, Gebundenes Buch mit Schutzumschlag
ISBN13: 978-3-442-54678-7
Preis Printausgabe: 19,99€ [D]
Preis eBook: 15,99€ [D]

Leseprobe: KLICK

"Ich war so verzaubert von dem Hof, dass ich darin ein Zeichen gesehen habe; ich dachte, meine Rückkehr nach Schweden stünde unter einem guten Stern und wir hätten endlich wieder ein bisschen Glück" - Zitat Seite 52
Inhaltsangabe:
Daniel lebt mit seinem Partner Mark in einer schönen, noblen Wohnung in London. Seine Eltern haben vor einiger Zeit England verlassen und sind für immer nach Schweden in die Heimat seiner Mutter ausgewandert, um sich dort zur Ruhe zu setzen. Eines Tages erhält Daniel auf dem Nachhauseweg einen Anruf seines Vaters, der ihm mitteilt, dass seine Mutter aufgrund psychischer Probleme in eine geschlossene Anstalt eingewiesen wurde und Daniel sich umgehend auf den Weg nach Schweden machen soll. Daniel ist schockiert über den Anruf und kratzt sein letztes Geld zusammen und holt sich ein Ticket. Ungeahnt dessen, dass seine Mutter sich zum selben Zeitpunkt selber entlassen hat und auf dem Weg nach London ist. Ein verwirrendes und nervenaufreibendes Ereignis nimmt seinen Lauf und Daniel weiß noch nicht mal annähernd, was hinter der Geschichte und dem plötzlichen Wandel seiner Mutter steckt.

Meine Gedanken zu dem Buch:
Daniel ist seit drei Jahren mit seinem Partner Mark zusammen. Seine Eltern wissen nichts von seiner homosexuellen Beziehung und bisher konnte er es auch gut verheimlichen. An dem Tag als Daniels Vater anruft und in aufgrund eines großen Familienproblems, nämlich der Einweisung in eine geschlossene Anstalt seiner Mutter umgehend nach Schweden bittet, ahnt Daniel noch nicht, dass sich sein Leben verändert wird und ihn nervenaufreibende Stunden und Tage erwarten.

Daniel ist Gartengestalter für Luxusobjekte bzw. für Dachterrassen, so hat er auch seinen Partner kennengelernt. Allerdings hat er seit geraumer Zeit kaum Aufträge und somit auch kein Geld. Sein Partner Mark war bis zu seinem Outing verheiratet und gehört zu den renommierten Anwälten in London und unterstützt auch Daniel finanziell. Mark weiß, dass Daniel Zeit braucht um seine Familie auf sein Outing vorzubereiten, zumal er ein Einzelkind ist und er sehr behütet aufgewachsen ist. Seine Eltern führten bisher eine vorbildliche Ehe und ermöglichtem ihm eine gute, glückliche und sichere Kindheit. Seinen grünen Daumen hat Daniel von seinen Eltern geerbt, die Jahrelang eine Gärtnerei betrieben haben und irgendwann beschlossen ein idyllisches  kleinen Haus mit Hof in Schweden für immer zu beziehen, um so ihren Ruhestand zu genießen. Als Daniel sich auf den Weg nach Schweden machen will um zu erfahren, warum seine Mutter aufgrund psychischer Probleme eingewiesen wurde, erhält er erneut einen Anruf, in dem sein Vater ihm mitteilt, dass seine Mutter sich selber entlassen hat und laut Bankauszug wohl schon auf dem Weg nach London ist. Zeitgleich meldet sich Daniels Mutter und teilt ihrem Sohn mit, dass sie auf dem Weg zu ihm ist und er seinem Vater nicht verraten soll, dass sie kommt. Seine Mutter wirkt panisch, verwirrt und scheint an Verfolgungswahn zu leiden. Daniel beschließt auf seine Mutter zu warten. Diese hat sich optisch stark verändert, ist abgemagert, wirkt ungepflegt und schließt sich mit Daniel in dessen Wohnung ein, um mit ihm unter vier Augen zu sprechen. Daniel weiß gar nicht, wie ihm geschieht, als seine Mutter ihm von einem verschwundenen ja sogar ermordeten Mädchen in Schweden erzählt. Um Daniel ihre Geschichte glaubhaft zu übermitteln hat sie eine Tasche an unterschiedlichen Dokumenten und Beweismaterialien dabei. Daniels bisher gekanntes und erlebtes Leben mit seinen Eltern fängt an zu bröckeln als er die Geschichte seiner Mutter hört. Angefangen von materiellem Verlust, der Zwangsauswanderung nach Schweden bis hin zu einem Mädchen, dass spurlos verschwunden ist, befindet sich Daniel schnell in einem wahrgewordenen Albtraum.
"Mit ein paar Sätzen hatte meine Mum mein gesamtes Bid unseres Famiilienlebens weggewischt, wie ein Erwachsener, der aus Versehen den Klötzchenturm seines Kindes umwirft." - Zitat Seite 68

Anfänglich hat mich die Mutter des Hauptprotagonistin rasend gemacht, sie erzählt so detailliert aus ihrer Vergangenheit, wie es überhaupt zur Idee bzw. Zwangsauswanderung kam und warum sie seit ihrem 16. Lebensjahr nicht mehr in Schweden, ihrer Heimat, war, dass ich mir immer dachte. Irgendwann jetzt sollte sie wirklich zum Punkt kommen und endlich aussprechen, was passiert ist. Die Geschichte besteht Größtenteils aus den Erzählungen der Mutter. Jedoch sind der Erzählstil und die ständigen Panikattacken der Mutter so kraftvoll und spannungsgeladen, dass es einem unmöglich ist, das Buch aus der Hand zu legen. Die Charaktere in der Geschichte sind teilweise sehr ominös und schaurig zugleich und schaffen eine gruselige Atmosphäre. Der Verlauf und das Ende sind überraschend und die Länge der Story ist perfekt gewählt, bevor es zum absoluten Showdown kommt. Ein spannungsgeladener Thriller, der jedem Thriller Liebhaber gefallen wird.
"Es wurden Kinder missbraucht. Adoptierte Kinder. Der ganze Adoptionsapparat ist korrupt. Diese Kinder sind schutzlos. Sie werden als Besitz angesehen." - Zitat Seite 285

Die Covergestaltung besteht aus einzelnen Polaroids, die zusammen ein altes schwedisches Haus mit Hof im Nebel zeigen und spiegelt die Stimmung der Story. Mehr möchte ich zu dieser Geschichte nicht erzählen, denn die Auflösung der Story und der packende Schreibstil sind definitiv lesenswert und zugleich schafft dieser Thriller eine bedrückende und schaurige Stimmung.

Kurz & gut - mein persönliches Fazit:
Wow, ich hatte das Buch angefangen, um mich so etwas abzulenken und dachte mir: "So zwischendurch bzw. parallel ein Thriller zu meinem aktuellen Roman würde mich etwas ablenken." Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich diesen Thriller in knapp 6 Stunden auslesen würde. Ein wahrer Pageturner, dessen Verlauf, so überraschend ist. Spannend, actionreich und schaurig zugleich schildert der Autor eine grausige Vergangenheit der Mutter des Hauptprotagonisten Daniel. Bisher kannte ich die Bücher des Autors nur vom Hörensagen, aber nach diesem Thriller wird Tom Rob Smith definitiv in meiner Sammlung der Thriller aufgenommen und die vorher erschienene Trilogie „Kind 44“, „Kolyma“ und „Agent 6“ werden definitiv noch nachgekauft. Ein absolutes Lesemuss!
© Rezension: 2013, Aygen (AE)

Über den Autor:
Tom Rob Smith wurde 1979 als Sohn einer schwedischen Mutter und eines englischen Vaters in London geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte in Cambridge und Italien und arbeitete anschließend als Drehbuchautor. Mit seinem Debüt „Kind 44“ gelang ihm auf Anhieb ein internationaler Bestseller, der unter anderem mit dem „Steel Dagger“ ausgezeichnet, für den „Man Booker Prize“ nominiert und bisher in 30 Sprachen übersetzt wurde. Nach „Kind 44“ und „Kolyma“ schloss Tom Rob Smith seine Trilogie um den Geheimdienstoffizier Leo Demidow mit dem Roman „Agent 6“ ab. Weitere Informationen zum Autor und seinen Büchern finden Sie unter:
Homepage: www.tom-rob-smith.de

 

Quelle Vita Autor + Coverbild:

© Website Manhattan Verlag, mit freundlicher Genehmigung des Manhattan Verlag
Buch Zitate: Die Seitenangaben befinden sich unter dem jeweiligen Zitat.
© by Tom Rob Smith
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