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Rezension || Zum wilden Eck | Fritzi Sommer

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Drei Möpse auf Ermittlungstour – Ein sehr witziger Unterhaltungsroman, der jeden Hundeliebhaber begeistern wird!

Die Möpse Henri, Viktor und Wilma haben es ziemlich gut bei ihrem Frauchen Josi. Wäre sie doch nur nicht so geknickt, seit ihr Mann sie betrogen hat. Als ihr Onkel Fritz plötzlich stirbt und ihr den Campingplatz »Zum wilden Eck« hinterlässt, schauen sie sich das Ganze mal an. Leider liegt der Campingplatz weit weg vom schicken Hamburg und hat nicht viel Komfort zu bieten. Dafür aber einige Abenteuer. Dann liegt eines Tages Conny, der gute Geist vom wilden Eck, tot in ihrer Hollywoodschaukel. Definitiv eine Tote zu viel, finden Henri und Co., und sie beginnen zu ermitteln.
(© Text- & Bildmaterial: Heyne Verlag)


Die Idee einen Krimi mal aus der Sicht eines Hundes, speziell eines Mopses, zu schildern gefiel mir richtig gut. Es war einfach mal etwas Neues und Innovatives, das musste ich einfach ausprobieren. Und naja, was soll ich sagen – Ich habe es nicht bereut, ganz im Gegenteil sogar…

Man wird gleich in der Geschichte gefangen genommen, da die Autorin die Spannung gleich auf den ersten Seiten auf die Spitze treibt und danach muss man einfach wissen, was hinter diesem Einstieg steckt – mehr sei hier nicht verraten, das müsst ihr einfach selbst erleben.

Nach diesem spannenden und kriminalistischen Einstieg nimmt die Geschichte ihren Lauf und es erfolgt zunächst eine kleine Rückblende und der Leser lernt die vier Hauptakteure kennen – Josi und ihre drei Möpse Henri, Viktor und natürlich Wilma. Geschildert wird die gesamte Handlung aus der Sicht von Henri. Obwohl ich mich erst daran gewöhnen musste und ich mir immer wieder in Erinnerung zurück rufen musste, dass ein Mops hier der Erzähler ist, habe ich von Seite zu Seite immer mehr Spaß an dieser Erzählperspektive und der gesamten Handlung gefunden. Für die besonders lauten Lacher sorgte bei mir Wilma, für die Fressen und Schlafen immer Mittelpunkt ihres herrlichen Hundelebens stehen. Henri dagegen ist der geborene Ermittler – meint er zumindest. Er liebt es den Geschehnissen auf den Grund zu gehen und richtige Ermittlungsarbeit zu leisten. Wen wundert es da, dass der wöchentliche Tatort zu seinen Lieblingssendungen zählt.

Auch der Stil der Autorin überzeugte mich von Beginn an – für mich hat sie genau den richtigen Ton getroffen. Für mich eröffnete sich ein spannendes und super witziges Kopfkino, das mich nicht mehr losließ. Ich konnte mich richtig gut in Henri sowie auch in Viktor und die gefräßige Wilma hineinversetzen. Manchmal waren sie mir sogar so nah, dass ich zeitweise vergaß, dass sie eigentlich Hunde waren. Ja, ich hatte sie mit der Zeit so lieb gewonnen, dass ich sogar so weit gehen würde, zu behaupten, dass sie der weiblichen Protagonistin Josi sogar größtenteils die Show gestohlen haben und sie wie auch ihr Leben dadurch eher zweitrangig worden.
Nichtsdestotrotz war auch Josi mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist eine starke, selbständige und auch ehrgeizige Frau, die sich aber in ihrem tiefsten Inneren nach Liebe und Geborgenheit sehnt und ihre Familie sowie die Erinnerungen an ihre Kindheit sehr schätzt. Durch den Ausflug auf den Campingplatz werden ihre Erinnerungen n ihren Onkel und vor allem ihre Kindheit wach, das berührt sie und sie merkt, dass sie sich irgendwie doch in diese Zeit ein wenig zurücksehnt.

Doch sollte man hier nicht den Fehler machen einen handfesten Krimi zu erwarten – das wäre falsch und man wäre von der Geschichte mit Sicherheit enttäuscht. Vielmehr ist der Roman ein sehr humorvoller Unterhaltungsroman, der einfach gute Laune, eine lockere Atmosphäre und wundervoll sympathische Charaktere bietet.

 Mich hat dieser Roman von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt. Zum einen ist es nicht einfach ein Krimi, wie man ihn zu dutzenden kennt. Nein, die Idee, die Geschichte aus der Sicht eines Mopses zu erzählen fand ich einfach phänomenal. Die Autorin hat sie auf wundervoll leichte und humorvolle Art und Weise mit einem tollen Gespür für die Erwartungen ihrer Leser umgesetzt. Wer also ein lockeres Lesevergnügen sucht und zudem noch ein Hundeliebhaber ist, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen!

© Rezension: 2015, Sandra
FB: Sunny liest



Erschienen im Heyne Verlag | 11. Mai 2015 | Taschenbuch | 320 Seiten  | ISBN: 9783453418516
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